Aus charttechnischer Sicht bleibt der Aufwärtstrend im deutschen Leitindex DAX trotz des aktuellen Pullbacks an die 16.000er-Marke ungebrochen.
Nun ist es also doch auf den Weg gebracht, das dritte Hilfspaket für Griechenland. Noch im vergangenen Jahr gab es gar nicht so wenige EU-Politiker, die nach den zwei bereits beschlossenen milliardenschweren Programmen ein weiteres, drittes, ausgeschlossen haben. Doch wir werden mit weiteren 85 Mrd. Euro einspringen müssen, um die Pleitegriechen... ja was eigentlich - zu retten? Das ist schon mit den bisherigen Milliarden nicht gelungen, warum also jetzt?
In einem heftigen Kursrutsch (befeuert übrigens von Fed-Chef Powell, der dem V-förmigen Erholungsszenario am Mittwochabend eine Absage erteilte) krachten die DAX-Notierungen am Donnerstag unter alle trendrelevanten Haltelinien (= Volumenspitze, GD200, 12.000er-Schwelle) und schlugen bei 11.870 Punkten auf.
15.502 Punkte standen beim DAX am Montag auf der Anzeigetafel, der höchste Stand aller Zeiten. Der Angriff auf die 16.000er-Marke könnte jederzeit stattfinden.
Im Leben gibt es immer wieder mal den ein oder anderen Moment, da möchte man einfach gar nichts sagen und stattdessen am liebsten nur schweigen. Dann fehlen einem sozusagen die Worte, und die alte Redewendung vom Reden, das Silber sowie dem Schweigen, das Gold ist, erhält einen ganz neuen, aktuellen Bezug. Ein solcher Moment ist das heute, hier und jetzt eigentlich auch, aber da ich in meiner Eigenschaft als Ihr allwöchentlicher Börsenkorrespondent nun einmal für den textlichen Inhalt dieses Editorials verantwortlich zeichne, ist es Ihr mehr als gutes Recht, auch diesmal auf einen Bericht von mir zur Lage der Märkte zu bestehen.
Alles neu macht der März, das gilt für den DAX, der am Freitag bereits das nächste Jahreshoch markieren konnte und damit bestmöglich in den neuen Monat startet.
Ein, zwei festere Sitzungen, und schon stehen die deutschen Blue Chips wieder an, idealerweise sogar über der runden 12.000er-Barriere. Die kann aktuell als Dreh- und Angelpunkt für die Bullen bezeichnet werden, denn oberhalb dieser Schwelle wäre sofort wieder Platz bis ans Jahreshoch bei 12.029 Punkten.
Vielleicht geht es Ihnen ja bereits ähnlich, aber ich kann es mittlerweile nicht mehr hören und auch nicht mehr sehen. Diese schier unendliche Diskussion um den bevorstehenden Grexit (allein dieses Wort!) und seine möglichen Folgen zerren nunmehr heftig an meinem Geduldsfaden.
Auch wenn es immer unwahrscheinlicher wird, kann die Möglichkeit einer Bärenmarktrallye noch nicht vom Tisch bzw. beiseite gewischt werden.
Mächtiger Motor des DAX-Kurssprungs waren unter anderem eine bärenstarke Performance der deutschen Autobauer, die zuletzt alles in den Schatten stellten.
Egal, wohin der sorgenvolle Blick sich derzeit wendet, es gibt kein Entrinnen! Die Krisenherde in Politik und Wirtschaft sind mittlerweile so ausgeprägt, dass selbst die optimistischste Frohnatur nicht umhin kommt festzustellen: Wir haben ein Problem!
Am Donnerstag stand der DAX bei 13.460 Zählern und somit einerseits auf dem höchsten Stand seit dem 24. Februar und andererseits nur noch 335 Punkte unterhalb der amtierenden Bestmarke. Das ist, mit Verlaub, bemerkenswert. Schließlich sind damit derart viele Vorschusslorbeeren eingepreist, dass einem angesichts der Konjunkturlage leicht mulmig werden könnte.
Auch der gute alte DAX, in dem sich nun einmal so gut wie gar keine Tech-Werte befinden, musste eine Kehrtwende verkraften...
Der DAX-Kursindex hat eine markante Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet, deren (rechnerisches) Abwärtspotenzial bis in den Bereich um 3.000 Punkte reicht. Der DAX-Performance-Index weist ein Doppeltop auf, was die Sache allerdings auch nicht besser macht.