Bei der Einschätzung der Lage am deutschen Aktienmarkt scheiden sich derzeit die Geister bei der Frage, ob die Korrektur der vergangenen Woche, die den DAX immerhin auf Indexstände von weniger als 8.400 Punkten gedrückt hatte, beendet ist oder ob noch ein zweiter Abwärtsast folgt. Denn die Stimmung zwischen institutionellen und privaten Anlegern hat sich zuletzt diametral entgegengesetzt entwickelt.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. negative Zinsen, die Griechenlandkrise und das Anleihenkaufprogramm der EZB sowie das globale Schuldenwachstum. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Commerzbank, Siemens, Heidelberger Druck, Jungheinrich, Nordex, GFT Technologies, Xing, UNIQA, Barrick Gold. Urlaubsbedingt erscheint die nächste Presseschau erst wieder am 16. März.
Vielleicht erinnern sich einige von Ihnen an diese nette Teenie-Klamotte von Paul Brickman aus dem Jahr 1983. Nun ist der Film zwar kein cineastisches Highlight, drei bemerkenswerte Dinge hat er dennoch zu bieten: Da wäre einmal der noch sehr junge Tom Cruise, der mit seiner Hauptrolle in dem Streifen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde und damit den Grundstein für seine spätere Hollywood-Karriere legte.
Jetzt ist es also passiert - das Volk der Griechen hat gewählt, und zwar sich selbst ins Abseits. Und: Mit dem klaren Nein vom Sonntag ist den Hellenen dabei sogar ein „OXImoron“ gelungen. Ein Oxymoron - wohlgemerkt mit „y“ - ist ja nun eigentlich ein rhetorisches Stilmittel, mit dem in einem Wort (wahlweise auch einem Satz) ein Widerspruch beschrieben wird. Ein ganz bekanntes Oxymoron ist beispielsweise die „Hassliebe“, oder auch die Begriffe „bittersüß“ und „alter Knabe“. Nachdem die Griechen jedoch schon der antiken Kunstform ihrer Tragödie neues, zeitgemäßes Leben einhauchten wurde mit dem „OXImoron nun sozusagen auch gleich die Rhetorik reformiert.
Was ist eigentlich „sicher“? Diese Frage haben wir an dieser Stelle schon mehrfach gestellt. Erkundigen Sie sich einmal in Ihrem Bekanntenkreis, welche Anlageformen heute als „sicher“ gelten. Ganz vorne landen da sicher Sparguthaben, Bausparverträge, Lebensversicherungen. Lebensversicherungen?
Zumindest in den USA scheint eine wichtige Botschaft der dortigen Zentralbank bei den Anlegern angekommen zu sein: Egal, was auch passieren mag, wenn es dem Aktienmarkt schlecht geht - und um diesen Fall anzunehmen reicht, offenbar eine zehn-prozentige Korrektur der Kurse aus - würde die Fed womöglich nicht einmal zögern, ein neues QE Programm aufzulegen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Folgen des Bahnstreiks, die Entwicklung der Bundesanleihen, der Währungskrieg, die Griechenland-Rettung sowie die Aufholjagd Europas Konzerne. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Allianz, Braas Monier, Evonik, Hannover Rück, Xing, Andritz, Verbund, Société Générale, Facebook, IBM.
Vielleicht geht es Ihnen ja bereits ähnlich, aber ich kann es mittlerweile nicht mehr hören und auch nicht mehr sehen. Diese schier unendliche Diskussion um den bevorstehenden Grexit (allein dieses Wort!) und seine möglichen Folgen zerren nunmehr heftig an meinem Geduldsfaden.
Es hat in diesem Jahr zwar ein Weilchen länger als sonst üblich gedauert, aber nun hat es uns doch erwischt - das Sommerloch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, aber dazu kommen wir im Laufe dieser Ausgabe des Market Mover noch. Zunächst einmal ist deutlich zu spüren, dass wir uns in Sachen Nachrichten auf dem bisher tiefsten Stand des Jahres befinden.
Die Börsianer hierzulande scheinen immer noch die Worte Mario Draghis vom vergangenen Donnerstag als Indiz für baldige Staatsanleihekäufe durch die EZB und somit auch als wichtigstes Kaufargument für Aktien zu werten. Daran ändern auch die jüngsten eher falkenhaften Entgegnungen von Bundesbankpräsident Weidmann und anderen Ratsmitgliedern nichts.
Ein Skandal erschütterte die Finanzwelt und damit natürlich auch uns. Nun ist es ja nicht gerade so, dass wir blauäugig staunend durch diese Welt laufen würden. Und an das Märchen von den Guten, die zum Schluss immer gewinnen und im Anschluss die Prinzessin zum Altar führen, um dann mit derselben bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden zu leben, glauben wir schon seit dem Ende der dritten Klasse nicht mehr. Über die Abgründe, die sich zu Wochenbeginn im piekfeinen, altehrwürdigen Berkeley-Hotel zu London auftaten, sind wir jedoch wirklich entsetzt.
Wie gemeinhin bekannt sein dürfte, handelt es sich bei der griechischen Tragödie um eine besondere Kunstform des frühen antiken Theaters. Die „Premiere“ fand bereits 534 vor Christus statt, und so richtig Hochkonjunktur hatten die Stücke von Aeschylos, Sophokles und Co im 4. und 5. Jahrhundert vor Christus, nachdem sich bis dahin die endgültige literarische Form ausgebildet hatte. Und die folgte einem strengen Konzept - die Handlung war stets vorgegeben, Struktur und Aufbau klar definiert. Und auch bei der Themenauswahl gab es kaum Alternativen...
Krise? Welche Krise? Athens Börse im Sturzflug? Who cares?! Chinas Aktienmärkte am Boden? Na und?! Der Dow Jones im Abwärtstrend in Richtung Jahrestief (17.038 Zähler Anfang Februar) und einer bisherigen 2015er-Jahresperformance von -2,3 Prozent? Scheinbar egal! Völlig unberührt von alledem kletterten die deutschen Aktienmärkte zuletzt aufwärts.
Nun ist es also doch auf den Weg gebracht, das dritte Hilfspaket für Griechenland. Noch im vergangenen Jahr gab es gar nicht so wenige EU-Politiker, die nach den zwei bereits beschlossenen milliardenschweren Programmen ein weiteres, drittes, ausgeschlossen haben. Doch wir werden mit weiteren 85 Mrd. Euro einspringen müssen, um die Pleitegriechen... ja was eigentlich - zu retten? Das ist schon mit den bisherigen Milliarden nicht gelungen, warum also jetzt?