Montag war kein guter Börsentag. Der DAX rutschte deutlich ins Minus. Das störte Volkswagen (WKN 766403) jedoch nicht. Stattdessen legten die Aktien der Wolfsburger deutlich zu und setzten sich an die Indexspitze. Grund war unter anderem ein positiver Analystenkommentar.
Es war keine große Überraschung, aber man sollte bei der Deutschland AG immer wieder auf etwas gefasst sein. Daimler (WKN 710000) bleibt hier aber konservativ und beim Bewährten - was die Besetzung des Chefsessels angeht. Das hat Gründe.
Da der Abgas-Skandal bei Volkswagen (WKN 766403) seinen Anfang in den USA nahm, befürchtet man dass die Wolfsburger, aber auch andere deutsche Autohersteller, insbesondere von den US-Autokäufern gemieden werden könnten. Doch zuletzt machte sich der Skandal auch in China bemerkbar. Allerdings nicht bei Daimler (WKN 710000).
2015 war für Daimler (WKN 710000) ein hervorragendes Jahr. Neben neuen Bestwerten bei Absatz, Umsatz und dem Ergebnis können sich die Anteilseigner auch über einen deutlichen Dividendenanstieg freuen. Eine Steigerung wird in 2016 angesichts schwieriger Marktbedingungen nicht einfach. Trotzdem wollen es die Schwaben versuchen.
Lange vor dem Abgas-Skandal wurde Volkswagen (WKN 766403) von Anlegerseite vorgehalten, dass die Wolfsburger trotz einer weltweit deutlich höheren Belegschaft nicht an Toyota (WKN 853510) heranreichen konnten. Bemängelt wurde insbesondere die schwache Profitabilität der Kernmarke Volkswagen Pkw. Doch dank der jüngsten Krise hat sich auch eine Gelegenheit aufgetan.
Verhältnisse wie bei RWE (WKN 703712) müssen Investoren bei Daimler (WKN 710000) nicht befürchten. Allerdings könnten die Ausschüttungen bei den Schwaben in den kommenden Jahren etwas weniger imposant ausfallen als noch im Rekordjahr 2015 ausfallen.
2015 hatte Volkswagen (WKN 766403) auf dem wichtigen chinesischen Automarkt laut EY-Berechnungen Marktanteile verloren. Im Januar 2016 gingen wiederum Marktanteile in Europa verloren. Doch jetzt soll damit Schluss sein. In diesem Jahr wollen die Wolfsburger zumindest in China genauso stark zulegen wie der Gesamtmarkt.
Anleger müssen sich in Sachen Vorlage des Jahresabschlusses und auch was den neuen Termin für die Hauptversammlung bei Volkswagen (WKN 766403) angeht gedulden. Dafür konnten die Wolfsburger in den vergangenen Tagen mit anderen Nachrichten aufwarten. Diese waren nicht immer positiv.
Volkswagen (WKN 766403) konnte in den USA von einer starken Absatzentwicklung zu Jahresbeginn beim Tiguan berichten. Das war's dann aber auch schon an guten Nachrichten. Insgesamt musste Volkswagen USA im Januar einen Absatzrückgang im Vorjahresvergleich von 14,6 Prozent vermelden. Das dürften nicht die letzten schlechten Nachrichten gewesen sein.
Noch immer dreht sich bei Volkswagen (WKN 766403) alles um den Abgas-Skandal, der seinen Anfang in den USA nahm. Dort hatte die kalifornische Umweltbehörde CARB nun Rückrufpläne der Wolfsburger zur Beseitigung von illegaler Manipulationssoftware bei Dieselfahrzeugen abgelehnt.
Dass man in den USA sehr vorsichtig sein muss, nicht wegen einer Kleinigkeit auf riesige Summen verklagt zu werden, ist allgemein bekannt. Jetzt muss sich Daimler (WKN 710000) fragen, ob sich eine Sammelklage wegen angeblicher Schummeleien bei Abgaswerten zu einer Riesensache ausweiten könnte.
Von den deutschen Autobauern schien Daimler (WKN 710000) besonders gut mit dem schwierigen Umfeld fertig zu werden. Trotz VW-Abgas-Skandal wurden im Januar in den USA Absatzzuwächse erzielt. Gleichzeitig konnten in China 2015 Marktanteile hinzugewonnen werden. Allerdings könnte die Konjunktureintrübung nun die Nutzfahrzeugsparte treffen.
Trotz der guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 zeigten Anleger zuletzt Daimler (WKN 710000) eher die kalte Schulter. Das hat jedoch weniger mit den Schwaben selbst, sondern vielmehr mit dem allgemeinen Marktumfeld sowie der Aussicht auf eine schwächere Konjunktur und damit auch auf einen schwächeren Automarkt.
Auch wenn es einem angesichts der ständig eintrudelnden neuen Berichte so vorkommen muss, als würde der Abgas-Skandal bei Volkswagen (WKN 766403) schon ewig dauern, haben die Wolfsburger gerade erst damit begonnen, die Krise aufzuarbeiten. Und das auch zunächst nur hierzulande. Der schwierige Teil kommt erst noch.