Wie der Turnrecke Fabian Hambüchen, der zum Abschluss seiner großartigen Karriere dieselbe mit der Goldmedaille für seine Leistung am Reck krönte und darob die Siegerfaust gen Himmel reckte, so streckte sich auch der DAX quasi zum krönenden Abschluss seiner Sommer-Rallye auf ein neues Jahreshoch. 10.802,30 Punkte.
Es hat rund acht Monate gedauert. In den vergangenen Wochen hat es der DAX jedoch endlich geschafft. Nachdem der Auftakt in das Börsenjahr 2016 alles andere als erfreulich ausgefallen ist, hat das Barometer ein neues Jahreshoch ausgebildet. Allerdings kam die Erholungsrallye zuletzt ins Stottern. Trotzdem dürfen Anleger weiterhin auf einen Jahresendspurt hoffen.
Die Bruderschaft der internationalen Geldpolitik hat seit der Immobilienkrise und in Europa nach der Finanzkrise alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzwelt vor dem Ruin zu bewahren. Auch die EZB hat mittlerweile den Leitzins abgeschafft. Und das Niederregnen von Zentralbankgeld, mit dem Mario Draghi Staatspapiere aufkauft, erinnert an tropische Wolkenbrüche.
Die Geldpolitik kümmert sich weiterhin um eine stabile Seitenlage an den Aktienmärkten: In den USA zerredet die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen mit viel Verbalerotik immer mehr und in Europa scheint die EZB bereits über den nächsten geldpolitischen Tabubruch nachzudenken.
Autofahrer haben es vielleicht schon an der Tankstelle bemerkt: die Ölpreis-Rally der vergangenen Tage findet vorerst kein Ende. Gründe hierfür sind die gesunkenen Rohöl-Lagerbestände in den USA und Andeutungen der OPEC über eine mögliche Einigung auf eine Förderobergrenze.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die vorsichtige Zinspolitik der Fed, die lockere Geldpolitik der EZB, eine neue Definition des Sparens, die Wetten von George Soros. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Commerzbank, Henkel, Leoni, ADO Properties, Heidelberger Druck, Patrizia, Novo Nordisk, Voestalpine, S Immo, UniCredit, Telefonica.