Obwohl uns zu Wochenbeginn positive Konjunkturdaten aus China erreichten, muss der DAX am Montagvormittag deutliche Kursverluste hinnehmen. Dabei dürften Investoren einmal mehr durch die politischen Unruhen in der Ukraine oder im Irak verunsichert worden sein.
Nach einem eher durchwachsenen Wochenverlauf, startet der DAX am Donnerstag mit leichten Kurszuwächsen in den Tag. Von einer neuerlichen Rekordjagd ist aber erst einmal nichts zu sehen. Dazu dürften die Unsicherheiten, die von den anhaltenden politischen Konflikten in der Ukraine und dem Irak ausgehen, noch zu groß sein
Die 10.000 Punkte im DAX sind längst erreicht. Die Fortsetzung der Aufwärtsrally blieb jedoch bisher aus. Erste so genannte Experten sprechen bereits von einer neuen Bärenphase. Selbstverständlich belasten Ereignisse wie die Ukraine-Krise und das Chaos im Irak die Märkte. In der Regel wirken solche politischen Börseneinflüsse jedoch nur kurzfristig. Deshalb gibt es keinen Grund in Panik zu verfallen.
Zu den größten Überraschungen des laufenden Börsenjahrs zählt der Preisverfall bei Rohöl. Seit Jahresanfang fiel die US-Sorte WTI um 33 Prozent, das Nordsee-Pendant Brent sogar um gut 34 Prozent. Die Gründe sind schnell abgehandelt. Zum einen spielt die nachlassende Nachfrage im Zuge der schwächeren Weltkonjunktur eine Rolle. Zum anderen ist Öl derzeit in Hülle und Fülle vorhanden. Analysten sind geteilter Meinung, wohin sich der Ölpreis 2015 entwickeln wird.
Das erste Mal seit dem Jahr 2008 droht ein starker Ausbruch der Ölpreise. Aktien von Frankfurt bis New York sehen aber nichts als einen wolkenlosen blauen Himmel. Ein gefährliches Gemisch.
Nachdem es in der Vorwoche im DAX nicht ganz so rund lief, lässt der Start in den Montaghandel auf Besserung hoffen. Dabei könnte ein neuerlicher Sprung über die 10.000er-Marke drin sein. Schließlich hat der Index trotz allgemeiner Marktunsicherheiten infolge der Krisen im Irak und der Ukraine nicht zu einer ausgedehnten Korrektur angesetzt.
Angesichts der anhaltenden Krisen in der Ukraine, im Irak, in Syrien oder dem Gaza-Streifen dürfte der jüngste Preissturz bei Öl der Sorte Brent übertrieben ausgefallen sein. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir bald eine Gegenbewegung nach oben erleben werden.
Der Ölpreis fiel zuletzt auf ein neues Fünfjahrestief. Gleichzeitig sorgt die zwischenzeitliche Untätigkeit der OPEC dafür, dass es auf Sicht der kommenden sechs Monate keine belastbaren Preistreiber gibt. Doch spätestens mit der OPEC-Sitzung im Juni dürfte sich dies ändern.
Auch zur Wochenmitte zeigt sich der DAX nicht gerade in Topform. Zwar ist von einer ausgedehnten Korrektur noch nichts zu sehen, allerdings scheint es vorerst auch mit einer weiteren Rekordjagd nichts zu werden. Dabei sind es vor allem die politischen Konflikte in der Ukraine und im Irak, die für Verunsicherung auf Anlegerseite sorgen.
Dass die Welt eine Ansammlung von Krisenherden ist, das ist sicherlich keine Neuigkeit für uns alle. Aktuell stehen zwar “nur” die Ukraine und die Geschehnisse im Irak im medialen Brennpunkt, den sie sich darüber hinaus auch noch mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien teilen müssen, aber das “reicht schon völlig”, um Investoren zu verunsichern. Gerade die Ereignisse im Irak sollten keinesfalls unterschätzt werde.
Bei den derzeitigen geopolitischen Herausforderungen müsste man annehmen, dass die Ölpreise durch die Decke gehen. Allerdings ist aktuell eher das Gegenteil der Fall. Trotzdem muss auch dies kein Dauerzustand sein, so dass sich die Lage jederzeit wenden kann.
Nachdem die Ölpreis-Bullen von dem Ausgang der jüngsten OPEC-Sitzung enttäuscht wurden, müssen sie sich nun neue Hoffnungsträger für eine Preisstabilisierung suchen. Doch angesichts der nicht gerade boomenden Weltkonjunktur dürften diese rar gesät sein.