Neun Kilometer nördlich von hier (Oberursel) verläuft der Limes. Die Römer erhoben an dieser militärisch gesicherten Grenze Ein- und Ausfuhrzölle. Dinge des persönlichen Gebrauchs sowie das Reiseutensil (Pferd, Kutsche) waren zollfrei. Heute herrscht auf der Höhe des Saalburgpasses nahe dem Römerkastell freie Fahrt - jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs.
Amerikanische Importzölle auf Stahl und Aluminium werden ab 1. Juli von der EU mit Strafzöllen auf US-Waren wie Erdnussbutter, Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder vergolten. Wird das gegenseitige handelsprotektionistische Hochschaukeln zu einem ausgewachsenen Handelskrieg? Dieser wäre der ultimative Angriff auf die Geschäftsmodelle der Exportnationen.
Die Gewinne vom EZB-Donnerstag sind inzwischen komplett wieder aus dem DAX verschwunden. Inzwischen notieren wir sogar unter diesem Niveau und der Leitindex kennt nur einen Weg derzeit: nach unten.
Die chinesischen Aktienmärkte befinden sich auf dem Weg zum Bärenmarkt, während die US-Techs auf Allzeithoch notieren. Der Handelskrieg hinterlässt globale Spuren, die auch in Deutschland zu sehen sind. Die Gewinnwarnung von Daimler ist nur ein Teil dieser Furche, die die Trump'sche Politik hinterlässt.
Die Versuche einer Gegenbewegung sind gescheitert, unter anderem, weil sich Anleger erst einmal auf eine neue Wirtschafts- und Börsenwelt einstellen müssen. Dabei wäre eine solche Erholung aus technischer Sicht überfällig.
In den Print- und TV-Medien wird dramatisch mit viel Blut, Schweiß und Tränen gearbeitet. Man weiß natürlich, dass sich schlechte Nachrichten immer besser als gute verkaufen. Sie sorgen für Klicks und Quoten und locken Werbepartner an wie Licht die Mücken. So lässt sich aus einer jeder harmlosen Wettervorhersage ein Unwetter-Thriller kreieren.
Bislang ist der transatlantische Handelsstreit nur ein Sturm im Wasserglas. Doch auf US-Zölle für europäische Stahl- und Aluminiumimporte werden von der EU ab 1. Juli Gegenzölle auf Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter erhoben. Sollte Amerikas Wut-Präsident als Gegenzug wiederum hohe Zölle auf europäische Autos erheben, wäre die transatlantische Zoll-Mobilmachung nicht mehr aufzuhalten.
Der DAX ist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Nachdem die wichtigen Unterstützungslinien gehalten haben, geht es heute darum die zuletzt gebrochenen Linien von unten wieder in Angriff zu nehmen. Derweil dürfte den meisten Anlegern klar sein, dass Dank Donald Trump das Thema Handelskrieg noch eine Weile akut sein wird.
In der vergangenen Woche sind die Märkte nicht vom Fleck gekommen. Vielleicht gelingt dies in dieser Woche. Zu Beginn steht vor allem die chinesische Zentralbank im Fokus. Diese könnte für einen neuen Schub sorgen.
Der Ölpreis setzt seinen Anstieg fort. Dabei ist es nicht einmal die OPEC, die für die größten Impulse gesorgt hatte. Auf der Börsenseite sind es wiederum die Unsicherheiten rund um den internationalen Handel, die das Geschehen beherrschen.
Drohende Importzölle und der Handelsstreit zwischen China und den USA: Robert Halver beurteilt die Auswirkungen auf die Märkte für die nächsten Wochen trotzdem als gering und nennt seine Gründe.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China bzw. den EU überschattet die Geschehnisse. Nach einem Gewinnwachstum im S&P500 von 25 Prozent im ersten Quartal ist es vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Die Märkte haben sich ein wenig erholt. Das betrifft vor allem die US-Technologiewerte, weshalb auch die NASDAQ auf einem neuen Rekordhoch schloss. Die Märkte hoffen offenbar, dass es im Handelsstreit dann am Ende doch nicht so schlimm kommt, wie Pessimisten glauben.
Das Klima in der Weltwirtschaft wird rauer. Nicht nur, weil der Handelsstreit eskaliert. Außerdem ziehen sich die Notenbanken langsam zurück. Gerade die lockere Geldpolitik hatte das Wirtschaftswachstum angekurbelt.
Endlich! Eine neue Chance im DAX für eine Gegenbewegung. Unter anderem, weil sich die EU doch noch auf eine gemeinsame Linie einigen kann. Harsche Kritik musste dagegen die Deutsche Bank einstecken.