Lindt & Sprüngli: Klarer Wettbewerbsvorteil

Ähnlich wie Coca-Cola, PepsiCo und andere Inhaber starker Marken hat auch Lindt & Sprüngli seine Umsätze vor allem dank Preiserhöhungen gesteigert.

(Bildquelle: markteinblicke.de)

Wenn ein Unternehmen einen wichtigen Teil seiner Einnahmen mit dem Verkauf von Produkten rund um den berühmten Schoko-Goldhasen generiert, dann kann sich ein Blick auf die Geschäftsergebnisse im zweiten Quartal lohnen – schließlich war zwischen April und Juni ein Teil des wichtigsten Oster-Geschäfts zu finden. Bei diesem Unternehmen ist natürlich die Rede von Lindt & Sprüngli (WKN: 870503 / ISIN: CH0010570767).

Analyst kommt ins Schwärmen bei den Lindt-Zahlen

Die Schweizer legten nicht irgendwelche Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2023 vor. Zumindest nicht, wenn es nach Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy geht. Dieser kam kaum aus dem Schwärmen heraus und sprach in seiner Analyse von einem “durchweg spektakulären Semester” und einem “starken Wachstum in allen Regionen”. Was war passiert?

Im ersten Halbjahr wurde der Konzernumsatz organisch um +10,1 Prozent auf 2,09 Mrd. Schweizer Franken gesteigert. Der operative Gewinn (EBIT) legte auf 255,0 Mio. CHF zu, nach 185,2 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Die Führung übernahmen die Marken Lindor und der Goldhase. Auf diese Weise wurde die EBIT-Marge von 9,3 auf 12,2 Prozent verbessert. Das Management trat allerdings ein wenig auf die Bremse.

Es wurde davon gesprochen, dass aufgrund weiter steigender Rohmaterialkosten und erhöhter Investitionen in Marketingaktivitäten davon ausgegangen wird, dass sich diese Entwicklung im zweiten Halbjahr 2023 nicht im gleichen Maß fortsetzt. Dies hielt die Geschäftsführung allerdings nicht davon ab, die Prognose zu erhöhen und auf eine Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms zu verweisen.

Ähnlich wie Coca-Cola, PepsiCo und andere Inhaber starker Marken hat auch Lindt & Sprüngli seine Umsätze vor allem dank Preiserhöhungen gesteigert. (Bildquelle: Pixabay / LoboStudioHamburg)

Die Aktienrückkäufe kommen bei Aktionären gut an

Für das laufende Geschäftsjahr geht man bei Lindt & Sprüngli nun von einem Umsatzwachstum im Vorjahresvergleich um 7 bis 9 Prozent aus, nachdem man sich zuvor lediglich ein Plus von 6 bis 8 Prozent zugetraut hatte. Die Gewinnmarge soll um 30 bis 50 Basispunkte gesteigert werden (zuvor: 20 bis 40 Basispunkte).

Diese Annahmen gelten für den Fall, dass sich die geopolitischen Spannungen nicht verschärfen und die Konsumentenstimmung mindestens auf dem derzeitigen Niveau bleibt.

Für die kommenden Jahre bestätigt das Unternehmen unverändert die mittel- bis langfristigen Ziele eines Umsatzwachstums von 6 bis 8 Prozent mit einer Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 20 bis 40 Basispunkten pro Jahr. Schon jetzt dürfen sich Anteilseigner über ein Aktienrückkaufprogramm freuen.

Im Rahmen des vor einem Jahr gestarteten Aktienrückkaufprogramms im Umfang von 1 Mrd. CHF seien insgesamt bis 30. Juni 2023 348 Namenaktien und 44.160 Partizipationsscheine zurückgekauft worden.

Lindt übt die volle Preismacht aus

Es sind auch die Aktienrückkäufe, die bei Vontobel zu einer positiven Einschätzung der Lindt-Aktien geführt haben. Analyst Bertschy verweist auf ein starkes Wachstum in allen Regionen. Das  organische Umsatzwachstum habe vor allem in Europa über den Erwartungen gelegen. Auch die Rückkehr vieler Reisender habe zum Erfolg beigetragen.

Ähnlich wie andere Unternehmen mit starken Marken wie PepsiCo oder Coca-Cola erzielte auch Lindt sein Wachstum vor allem über den Preis – die Schweizer gehören damit zum Kreis der Baustein-Aktien der marktEINBLICKE-Redaktion.

Laut Einschätzung von Bertschy sei das Wachstum ausschließlich auf Preiserhöhungen und einen positiven Mix höherwertige Produkte, Pralinen, Geschenke) zurückzuführen gewesen. Darin sieht der Analyst auch die Stärken Lindts. Seiner Ansicht nach sind die Preismacht und der Mix angesichts der verhaltenen Verbrauchernachfrage klare Wettbewerbsvorteile für Lindt. Im Fall der Aktie lautet die Einschätzung weiterhin “Buy”, während das Kursziel 12.000 CHF beträgt.

Ein Zertifikat statt einer Aktie

Innerhalb der EU bleibt es nicht einfach, Schweizer Aktien zu kaufen, da die sogenannte Börsenäquivalenz aufgrund immer noch fehlender Abkommen zwischen EU und der Schweiz weiterhin nicht gegeben ist.

Schweizer Titel können daher immer noch nicht an Börsen in der EU erworben werden. Zertifikate bieten interessante Alternativen. Nicht nur auf Einzelwerte, sondern auch auf Aktienkörbe. Zu diesen zählt das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82).

In diesem Index sind über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien enthalten. Dabei werden alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien im Swiss Research Basket zusammengefasst. Dazu gehören neben Lindt & Sprüngli derzeit auch Nestlé, Swiss Life, Roche, Novartis oder Givaudan.

Der marktEINBLICKE-Quellensteuer-Tipp:
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