Die Konditionen für Baugeld-Finanzierungen bleiben in Deutschland auf einen unverändert hohen Niveau. Im vergangenen Halbjahr sind diese von deutlich unter 4 auf nunmehr etwa 4,5 Prozent angezogen.
„Die 5-Prozentmarke bei Kreditzinsen rückt gerade bei langlaufenden Finanzierungen mit hohem Beleihungswert immer empfindlicher in Reichweite“, sagt Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender der Baufi24 Baufinanzierung AG. „Higher for longer lautet die geldpolitische Entwicklung des Jahres, auf die wir immer wieder hingewiesen haben.“
Für Immobilienanwärter gelte daher weiter: „Warten lohnt eher nicht, im Worst Case wird der Eigenheimerwerb noch teurer.“ Interessant sind zudem diee Zahlen vom Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung.
Die Investitionsbereitschaft nimmt wieder zu
Nachdem die Investitionsbereitschaft der Darlehensnehmer zuletzt recht konstant war, nimmt sie im Oktober wieder leicht zu. 1.563 Euro beträgt demnach die Standardrate, die sich anhand einer Musterrechnung über 300.000 Euro bei zehnjähriger Zinsbindung, zwei Prozent Tilgung sowie 80 Prozent Beleihungsauslauf darstellt. Der Wert, der auch die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen widerspiegelt, liegt knapp 60 Euro über dem des Vorjahresmonats.
Um die monatliche Belastung trotz gestiegener Zinsen so gering wie möglich zu halten, wählen viele Darlehensnehmer eine niedrigere anfängliche Tilgung – ein Trend, der sich seit dem Ende der extremen Niedrigzinsphase fortsetzt.
„So sinkt der durchschnittliche Tilgungssatz im Oktober 2023 weiter auf 1,77 Prozent. Damit ist er ähnlich niedrig wie zuletzt im Sommer 2011“, berichtet Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG.
Sinkende Darlehenshöhe bei kürzerer Zinsbindung
Die Laufzeit, für die sich Darlehensnehmer im Rahmen ihrer Kreditrückzahlung entscheiden, sinkt laut Daten von Dr. Klein im Oktober auf elf Jahre und vier Monate.
Sie verzeichnet damit im Vergleich zum September 2023 einen Rückgang um drei Monate. Im Vorjahresmonat sicherten sich Finanzierende ihren Darlehenszins noch deutlich länger – und zwar für 13 Jahre und zwei Monate.