Baugeldzinsen sinken zum Jahresende

In Deutschland sinken die Bauzinsen und erreichen damit das Niveau vom Jahresbeginn | Viele Kreditgeber senken ihre Konditionen

(Bildquelle: Unsplash / Ibrahim Rifath)

In Deutschland sinken die Bauzinsen. Nachdem sie sich vor zwei Monaten noch der 4-Prozent-Marke näherten, sanken sie zuletzt auf 3,25 Prozent und erreichten damit ungefähr das Niveau vom Jahresbeginn.

Die relevanten Parameter, die die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen beeinflussen, hatten in den vergangenen Wochen eines gemein: Sie gaben nach.

So sank die Inflation im Euro-Raum im November auf 2,4 Prozent, in Deutschland auf 2,3 Prozent. Auch die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel von 2,7 Prozent Mitte November auf rund 2,3 Prozent Mitte Dezember. Zwar ist der Zusammenhang zu den Bauzinsen indirekt – dennoch sind die Indikatoren richtungsweisend.

„Wir haben zuletzt sowohl in Deutschland als auch im Euro-Raum Rückgänge der Inflationsraten gesehen, die über der Markterwartung lagen“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG. Zuletzt betrug der repräsentative Bestzins von Dr. Klein für eine 10-jährige Baufinanzierung 3,25 Prozent (Stand: 11.12.2023).

Kommt eine Seitwärtsbewegung bei den Zinsen in 2024?

Die Baugeldzinsen sinken – das rechnen lohnt sich wieder. (Bildquelle: unsplash / Getty Images)

Bei den Baufinanzierungszinsen erwartet der Vorstandsvorsitzende von Dr. Klein im kommenden Jahr eine Seitwärtsbewegung: „Ich gehe davon aus, dass wir uns bei einer 10-jährigen Zinsfestschreibung in einem Korridor von 3 bis 4 Prozent bewegen. Dabei werden kleinere Ausschläge meines Erachtens eher nach unten als nach oben gehen.“

Ein deutlicher Inflationsrückgang, anhaltende geopolitische Risiken und eine sich abschwächende Wirtschaft spielen auch Immobilienkäufern und Eigentümern mit Anschlussbedarf in die Karten.

Viele Kreditgeber senken ihre Konditionen

„Angesichts der aktuellen Situation an den Geld- und Kapitalmärkten senken viele Kreditgeber ihre Konditionen für Immobilienfinanzierungen“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG.

Anfang Dezember sind die Zinsen auf 3,8 Prozent gerutscht – ein Minus von rund 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Im November waren die Zinsen auf über 4,2 Prozent geklettert und hatten ein 10-Jahres-Hoch erreicht. Im Interhyp Bauzins-Trendbarometer für den Monat Dezember gehen die befragten Experten von einem volatilen Markt aus. Gut vorbereitete Kreditnehmer können im aktuellen Umfeld laut Interhyp tausende Euro sparen.

„Aus der anfänglichen Zinsdelle ist ein richtiges Zwischentief geworden, das Sparchancen eröffnet. Bei einem 300.000 Euro-Darlehen (10 Jahre Zinsbindung, 2 Prozent Anfangstilgung) können Kreditnehmer durch den Zinsrutsch von 4,2 auf 3,8 Prozent rund 13.000 Euro in 10 Jahren sparen“, sagt Mirjam Mohr.

Sowohl Erst- als auch Anschlussfinanzierende kommen laut Mohr nach Monaten des Aufwärtstrends wieder günstiger an Fremdkapital.