Auch Netflix kann Blockbuster-Quartal

Der Streaming-Dienst kristallisiert sich immer mehr als der Sieger in den "Streaming Wars" heraus und überzeugt dank der neuen werbefinanzierten Strategien und des Password-Sharings bei Umsatz sowie dem Abonnentenwachstum.

(Bildquelle: Pressefoto Netflix)

Dass Netflix (WKN: 552484 / ISIN: US64110L1061) ein starkes Quartal hinlegen würde kam nun nicht mehr ganz überraschend. Schließlich hatte sich die Stimmung rund um den Streaming-Dienst zuletzt dank Initiativen wie der werbefinanzierten Angebote und der Strategien rund um das Password-Sharing aufgehellt.

Gleichzeitig schienen einige Konkurrenten wie Disney im Kampf um Marktanteile im Streaming-Bereich das Handtuch zu werfen. Einige Marktteilnehmer erklärten Netflix bereits zum Sieger in den sogenannten “Streaming Wars”. Allerdings konnte Netflix im Schlussquartal 2024 noch einmal eine Schippe drauflegen.

Netflix-Erfolgsmodell werbefinanzierte Angebote

Im nachbörslichen US-Handel schoss die Netflix-Aktie am Dienstagabend um mehr als 10 Prozent in die Höhe. Zuvor hatte der Video-on-Demand-Anbieter starke Quartalsergebnisse präsentiert. Vor allem mit Blick auf die Zahl neuer Abonnenten wurden die Erwartungen des Marktes regelrecht pulverisiert, und dies bei einer höheren Profitabilität.

Zwischen Oktober und Dezember konnte Netflix 13,1 Millionen neue zahlende Kunden hinzugewinnen. Am Markt wurde zuvor gerade einmal mit einem Wert von 8,9 Millionen neuen Usern gerechnet. Dabei sprang die Zahl der werbefinanzierten Abonnements um fast 70 Prozent. Etwas günstiger Abos, in denen Werbung geschaltet wird machen nun etwa 40 Prozent aller Verträge aus.

Neuer Schub dank Wrestling-Übertragungsdeal?

Die Umsatzerlöse lagen zuletzt ebenfalls über den Erwartungen, während auch der Ausblick zu überzeugen wusste. Letzteres ist in diesen Tagen alles andere als selbstverständlich. Im laufenden Quartal will Netflix 9,24 Millionen neue User hinzugewinnen. Die operative Marge wird von Konzernseite bei 26,2 Prozent gesehen und liegt damit etwa 200 Basispunkte über den Erwartungen des Marktes.

Für das Gesamtjahr stellt Netflix zudem ein “gesundes” prozentual zweistelliges Umsatzwachstum in Aussicht. Hinzu kommt die Euphorie, die sich aus einem Mega-Übertragungsdeal ergeben könnte. Netflix zahlt 5 Mrd. US-Dollar an die Wrestling-Organisation WWE, um die vor allem in den USA beliebte wöchentliche Sendung Raw zehn Jahre lang übertragen zu dürfen. Der Deal beinhaltet weitere WWE-Sendungen und Märkte.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Netflix scheint sich in den sogenannten “Streaming Wars” immer mehr durchsetzen zu können. Das zeigt der jüngste Quartalsbericht. Trotzdem bleibt Video-on-Demand kein einfaches Geschäft. Beispielsweise müssen eingekaufte Filme und Serien bei traditionellen Filmstudios auch bezahlt werden. Wie teuer dies ist, zeigt der attraktive WWE-Deal. Im Moment scheint Netflix jedoch die Erfolgsformel gefunden zu haben.

Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie von Netflix setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: ME1HDD/ ISIN: DE000ME1HDD0) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.

Als Alternative käme auch ein Indexzertifikat auf den neuen Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten. Nach den jüngsten Erfolgen könnte Netflix argumentieren, zu einem solchen erlesenen Kreis dazuzugehören, nachdem das Unternehmen für das “N” in FANG (Facebook, Amazon, Netflix, Google) stand. Der Magnificent 7 Index ist wiederum eine Weiterentwicklung des GAFAM (Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) Index.