Zurich Insurance Group: Schlechte Halbjahreszahlen und günstige Bewertung

Bildquelle: Pressefoto Zurich Insurance Group

Beim Schweizer Versicherer Zurich Insurance Group (WKN 579919) wollen die Probleme derzeit einfach nicht weniger werden. Nachdem der Suizid des Finanzchefs Pierre Wauthier und der Rücktritt des ehemaligen Vorstandschefs der Deutschen Bank (WKN 514000) Josef Ackermann von seinem Posten als Verwaltungsratspräsident für Turbulenzen gesorgt hatten, sorgten das niedrige Zinsniveau und die jüngste Flutkatastrophe in Europa dafür, dass die entscheidenden Verbesserungen im operativen Geschäft im ersten Halbjahr 2013 ausblieben. Somit wurden die enttäuschenden vorläufigen Habjahresergebnisse bestätigt.

In der ersten Jahreshälfte musste der Versicherer einen deutlichen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr von 17 Prozent auf 1,85 Mrd. US-Dollar ausweisen. Im zweiten Quartal fiel der Gewinn sogar um 27 Prozent auf 789 Mio. US-Dollar. Der Betriebsgewinn fiel im ersten Halbjahr bzw. im zweiten Quartal um 9 bzw. 18 Prozent auf Werte von 2,29 Mrd. US-Dollar bzw. 937 Mio. US-Dollar. Als Erklärung für die enttäuschenden Ergebnisse führte das Management die Belastungen aus einer Vielzahl an Naturkatastrophen an, die die Fortschritte bei den Sparbemühungen des Unternehmens überschattet hätten.

Dabei würden die jüngsten Misserfolge im operativen Geschäft sicherlich ein wenig leichter wiegen, wenn die Konkurrenten wie Allianz (WKN 840400) oder Axa (WKN 855705) nicht in einem ähnlichen Marktumfeld, wesentlich bessere Ergebnisse erzielen würden. Wenigstens kann Zurich im Vergleich zu den Branchenkonkurrenten mit einer höheren Dividendenrendite aufwarten, allerdings könnte dies lediglich als Beschwichtigung für die Aktionäre dienen, da die man auf Konzernseite nicht von den eigenen Wachstumsaussichten überzeugt ist.

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Aus charttechnnischer Sicht ist bei der Aktie einiges im Argen. Kurz- bis Langfristig stehen die Indikatoren auf Rot. Als Plusfaktor hat die Zurich-Aktie dagegen im fundamentalen Bereich ein günstiges 2014er KGV von 9 zu bieten. Zudem bietet der SMI-Wert eine attraktive Dividendenrendite von über 7 Prozent. Doch ob die starken Zahlen der Vergangenheit auch in der Zukunft gehalten werden können, steht in den Sternen. Von daher muss man abwägen, ob man auf den Schweizer Versicherer setzt, oder doch auf europäische Wettbewerber.

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