Au weia!

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Tja, was soll ich Ihnen sagen? Sie sehen ja selbst, was los ist. DAX-Punktestand aktuell 9.400 Punkte. Oder so, die Lage ist dynamisch! Passenderweise hatten wir in dieser Woche Freitag, den 13., was dem Weltuntergangscharakter dieser Handelswoche irgendwie das Krönchen aufsetzt. Ordnen wir die Ereignisse aber zunächst in der chronologischen Reihenfolge ein: In der Nacht zu Montag kollabieren die Ölpreise, nachdem sich (in der Kurzversion) Saudi-Arabien und Russland nicht über eine Fördermengenkürzung einigen können. Die Aktienmärkte erleiden an diesem „Schwarzen Montag“ den nächsten Kursrutsch, der Handel an der Wall Street wird für 15 Minuten ausgesetzt. In der Nacht zu Donnerstag ringt sich US-Präsident Trump zu ersten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus bzw. dessen Folgen durch und verhängt ein 30-tägiges Einreiseverbot für Europäer. Die Reaktion der Börsen folgte auf dem Fuß:

Alarm! (hatten wir schon in der Vorwoche, gilt aber immer noch!)

Angefangen bei den asiatischen Märkten, brachen die Aktienindizes rund um den Globus ein. Für den DAX ging es dabei ohne jede Gegenwehr, dafür aber mit dem nächsten Gap down unter die 10.000er-Schwelle, zum ersten Mal seit dem 20. Juli 2016 stand eine 9 als erste Zahl von links auf der Anzeigetafel. Damit nähert sich der deutsche Leitindex der 30-Prozent-Verlustmarke, seit Jahresbeginn. Und der liegt ja nun noch gar nicht allzu lange zurück. Aus charttechnischer Sicht sind dabei weitere Hiobsbotschaften zu vermelden. Denn der DAX-Kursindex hat nun eine markante Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet, deren (rechnerisches) Abwärtspotenzial bis in den Bereich um 3.000 Punkte reicht. Der DAX-Performance-Index weist dagegen nun ein Doppeltop auf, was die Sache allerdings auch nicht besser macht. Schließlich erstreckt sich das (ebenfalls rechnerische) Abwärtspotenzial hier bis in den Bereich um 7.000 Zähler, wobei die Kurse an der 8.000er-Marke auf eine massive Haltezone treffen würden. Übrigens:

Sehr übersichtlich!

Alle Chartmuster und Kursziele haben die hochgeschätzten Kollegen Klein und Hoffmann am Mittwoch im SG Active Trading-Webinar ausführlich analysiert, die Aufzeichnung können Sie sich hier gerne noch einmal anschauen! Nicht mehr hinschauen mochte man stattdessen gestern an der Wall Street: der Dow Jones eröffnete mit einem Minus von 7,4%, woraufhin der Handel zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ausgesetzt wurde. Am Ende ging der Index mit dem größten Verlust seit 33 Jahren in den Feierabend. Für den DAX bedeutete das den völligen Zusammenbruch in Form zweistelliger Kursverluste, zumal das mit Hochspannung erwartete Corona-Hilfs-bzw.-Maßnahmenpaket der EZB weit übersichtlicher ausfiel, als von den meisten Marktteilnehmern erhofft. Ziemlich übersichtlich sind damit auch die derzeitigen Chancen auf der Oberseite; sollte es zum – aus technischer Sicht längst überfälligen, aber was heißt das schon, in diesen Tagen – Rebound kommen und eine Gegenbewegung starten, wäre die 11.000er-Schwelle eine Art Minimalziel für eine Stabilisierung, von Entspannung könnte strenggenommen erst oberhalb der ausgeprägten Volumenspitze bei 12.500 bzw. nach einem Sprung über den GD200 nur wenig höher gesprochen werden. Klingt unrealistisch? Ja, das fürchte ich auch…

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.

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