Warum Spareinlagen schon lange keine Garantie mehr für Erträge sind

Bildquelle: markteinblicke.de

Niedrige Zinsen und Inflation führten laut comdirect Realzins-Radar auch im ersten Quartal 2020 zu realen Verlusten für Sparer in Deutschland: 9,1 Mrd. Euro haben ihre Spareinlagen an Wert verloren, pro Kopf sind das 109 Euro.

In den ersten drei Monaten 2020 lagen die Zinssätze für Tages- und Festgelder, Girokonten und Spareinlagen laut comdirect-Angaben bei durchschnittlich 0,14 Prozent. Die Inflationsrate betrug im Quartalsdurchschnitt 1,64 Prozent. Daraus ergibt sich ein Realzins von minus 1,50 Prozent. Der Realzins ist der tatsächliche Zins nach Abzug der Inflation – also der Zins, den die Sparer unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes erzielen, so comdirect.

„Die Vorbehalte der Deutschen vor Wertpapieren dürften sich angesichts der jüngsten Börsenturbulenzen noch einmal verstärkt haben. Dabei sind auch Spareinlagen schon lange keine Garantie mehr für Erträge, wie der comdirect Realzins-Radar zeigt. So lag die reale Verzinsung von Spareinlagen seit 2003 in mehr als der Hälfte der Monate im negativen Bereich. In den letzten drei Jahren gab es in keinem einzigen Monat einen positiven Realzins für Erspartes“, sagt Frauke Hegemann, Vorstandsvorsitzende von comdirect.

In der langfristigen Betrachtung wird der Wertverlust besonders deutlich. Seit Ende 2010 haben die deutschen Sparer durch Niedrigzins und Inflation bereits 143,7 Mrd. Euro verloren – das sind 1.747 Euro pro Bundesbürger. „Gerade mittel- bis langfristig orientierte Anleger sollten zum Vermögensaufbau in Wertpapiere investieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Börsen auch nach starken Einbrüchen immer wieder erholen – sei es nach Weltkriegen, dem Platzen der Dotcom-Blase oder der Finanzkrise“, so Hegemann. In den letzten 120 Jahren haben globale Aktien laut einer Analyse der Credit Suisse real, also inflationsbereinigt, eine annualisierte Rendite von 5,2 Prozent erzielt, heißt es weiter.

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