Ladenetz vor Öffnung: Schneidet sich Tesla ins eigene Fleisch?

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Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind nicht erst seit der „Fridays for Future“-Bewegung immer stärker in den Fokus der Bevölkerung gerückt. Schon seit Jahren ist ein Umdenken im vollen Gange, das sich unter anderem auch in der Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben widerspiegelt.

In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2021 rund 312.000 reine Elektroautos und Plug-in-Hybride neu zugelassen. Das war jedes vierte bis fünfte Fahrzeug. Zuletzt kletterte die Zahl der Neuzulassungen bei den reinen Elektroautos im Juni um 311 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ladestationen sind Mangelware

Daran zeigt sich, dass die strombetriebenen Fahrzeuge auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind, allerdings fällt der Marktanteil der reinen E-Autos an den Gesamtzulassungen mit 12,2 Prozent (Juni) immer noch vergleichsweise gering aus. Neben der im Vergleich zu den Benzinern eingeschränkten Reichweiten dürfte dies vor allem daran liegen, dass in vielen Regionen Ladestationen immer noch Mangelware sind.

Für etwas Linderung bei diesem Problem könnte bald Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) sorgen. Tesla-Chef Elon Musk kündigte nämlich per Twitter an, seine Schnellladestationen auch für Elektrofahrzeuge anderer Hersteller nutzbar zu machen. Laut dem Tweet von Musk soll das Supercharger-Netzwerk später in diesem Jahr für andere E-Autos geöffnet werden. Dieser Schritt soll Musk zufolge mit der Zeit in allen Ländern erfolgen.

Musk verwies in seinem Tweet darauf, dass Tesla seinen eigenen Stecker entwickelt hatte, weil es anfangs gar keinen Standard dafür und auch keine anderen Langstrecken-Elektroautos gegeben habe. Die ersten Super-Charger von Tesla wurden in den USA bereits im Jahr 2012 installiert.

Tesla-Chef Elon Musk kündigte per Twitter an, seine Schnellladestationen auch für Elektrofahrzeuge anderer Hersteller nutzbar zu machen. Dass Teslas Marktstellung dadurch gefährdet wird, ist vorerst nicht zu erwarten. Denn die geplante Öffnung könnte für die Konkurrenten technisch und organisatorisch problematisch werden. (Bildquelle: Pressefoto Tesla)

Großer Wettbewerbsvorteil von Tesla in Gefahr?

Teslas flächendeckendes Schnellladenetzwerk mit über 25.000 Stromtankstellen weltweit hatte mit zum Erfolg des US-Konzerns beigetragen und stellt einen großen Wettbewerbsvorteil von Tesla dar. In welchen Ländern Tesla seine Ladestationen zuerst freigeben wird, wurde noch nicht von Tesla bekanntgegeben. Ebenso wenig, mit welchen anderen Herstellern als erstes kooperiert werden soll.

Dass Teslas Marktstellung durch die Öffnung der Schnellladestationen für andere Hersteller geschwächt wird, ist vorerst aber nicht zu erwarten. Denn es könnte technische und bauliche Probleme geben. So haben Teslas Ladesäulen kein Display, und eine Authentifizierung per Karte ist nicht vorgesehen. Dementsprechend ist damit zu rechnen, dass andere Hersteller ihre E-Autos an die spezifischen technischen und administrativen Vorgaben von Tesla anpassen müssen, und das könnte noch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Kräftiges Aufholpotenzial bei der Tesla-Aktie

An der Börse hatte die Tesla-Aktie im vergangenen Jahr einen beeindruckenden Lauf, wobei sich der Kurs versiebenfachte. Bis zum Januar dieses Jahres ging es dann auf ein neues Rekordhoch bei 743 Euro weiter nach oben, woraufhin die Aktie in den Konsolidierungs-Modus wechselte und bis zum Mai auf 446 Euro einbrach. Seitdem konnte die Aktie wieder bis auf zeitweise 560 Euro zulegen.

Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, stellt sich das nächste Kursziel auf das Januar-Allzeithoch bei 743 Euro. Damit eröffnet sich hier aktuell ein Aufholpotenzial von rund 30 Prozent.

Anleger, die mit einer Fortsetzung der Aufholbewegung bei der Tesla-Aktie rechnen, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA3WQQ / ISIN: DE000MA3WQQ3) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren.

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