Daimler wagt den großen Sprung

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Trotz des weltweiten Halbleitermangels hat es Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) zuletzt immer wieder geschafft, für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Daimler Truck wagt sich auf das Börsenparkett

Dies ist ein Grund, warum die Daimler-Aktie in diesem Jahr mit einem Kurszuwachs von etwas mehr als 40 Prozent zu den DAX-Top-Performern gehört. Entsprechend ist das Papier derzeit aus Sicht der der Point & Figure Charttechnik aussichtsreich. Zumal nun sogar die Marke von 100 Euro winkt. Daimler hat jedoch nicht nur gezeigt, dass sich der Konzern in einem schwierigen Umfeld gut behaupten kann.

Die Schwaben haben Anleger genau das gegeben, wonach sie verlangen. Abspaltungen sind in Mode. Also teilt Daimler seine industriellen Geschäfte in zwei unabhängige Unternehmen mit klarem Profil („Pure Play“) auf. Nach dem Spin-Off von Daimler Truck (WKN: DT0001 / ISIN: NET000DT0001) folgt eine eigenständige Börsennotierung. Der Börsengang ist für Freitag, den 10. Dezember 2021 an der Frankfurter Wertpapierbörse geplant.

Ambitionierte Ziele

Am 11. November fand der Capital Market Day von Daimler Truck statt. Bei dieser Gelegenheit präzisierte der größte Nutzfahrzeughersteller der Welt seine finanziellen Ambitionen. Besonders bescheiden ist man auf Unternehmensseite nicht. So rechnet man damit, sich im ersten Quartal 2022 für den DAX – die Gruppe der wertvollsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland – zu qualifizieren.

Unter günstigen Marktbedingungen will Daimler Truck bis 2025 eine zweistellige Umsatzrendite im Industriegeschäft erreichen. 2021 soll diese trotz Halbleiter-Knappheit bei voraussichtlich 6 bis 8 Prozent liegen. Für den Mutterkonzern Daimler bringt die Abspaltung des Geschäfts mit Lkw und Bussen ebenfalls große Veränderungen mit sich. Ähnlich wie Facebook/Meta werden sich auch die Schwaben einen neuen Namen verpassen. Dieser soll zum gegebenen Zeitpunkt in Mercedes-Benz geändert werden.

Daimler kämpft mit dem schwierigen Umfeld

Nach der Daimler Truck-Abspaltung und der geplanten Namensänderung steht bei Daimler endgültig das Thema Pkw im Fokus. Zumal derzeit der große Wandel hin zu Elektroautos, dem autonomen Fahren und der Digitalisierung vollzogen wird. Dabei müssen Daimler und andere Hersteller diesen Wandel vollziehen, während sie mit dem weltweiten Halbleitermangel zu kämpfen haben.

Dieser hatte die Automobilabsätze im dritten Quartal stark ausgebremst. So hatte beispielsweise der Branchenverband ACEA bei den Zulassungszahlen in der EU vom schwächsten September seit 1995 berichtet. Trotzdem konnte Daimler die Erlöse zwischen Juli und September 2021 auf dem Niveau des Vorjahresquartals halten. Das Konzern-EBIT verbesserte sich sogar. Dazu hatten ein günstigerer Produktmix, aber auch eine konsequente Fixkostendisziplin beigetragen.

FAZIT

Autohersteller haben es derzeit nicht einfach. Nicht nur wegen des weltweiten Chip-Mangels. Auch weil traditionelle Branchengrößen an den Aktienmärkten neben Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) und anderen Emporkömmlingen aus dem Elektroautobereich wie Rivian (WKN: A3C47B / ISIN: US76954A1034) oder Lucid (WKN: A3CVXG / ISIN: US5494981039) derzeit ziemlich alt aussehen können. Die jüngste Kursperformance zeigt jedoch, dass Daimler offenbar zu den positiven Ausnahmen gehört und Anleger überzeugt sind, dass die Schwaben auch im Zeitalter des Elektroautos bei der Vergabe um die Spitzenlätze ein Wörtchen mitreden sollten.

Anleger, die von einer Kurs-Rallye bei der Daimler-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: VQ46BG / ISIN: DE000VQ46BG5) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Daimler