K+S: Management schweigt – “Merkel”-Methode könnte richtig sein

Bildquelle: Pressebild K+S

Über die jüngsten Verwerfungen bei der K+S-Aktie (WKN KSAG88) haben wir an dieser Stelle (hier, hier und hier) ja des öfteren berichtet. Doch während sich die Analystenzunft fast vollumfänglich geäußert hat, schweigt das Management. Von einer kurzen, ersten Pressemitteilung abgesehen, äußert man sich nicht und verweist auf die am 13. August anstehenden Halbjahreszahlen. Eine Methode, die durchaus sinnvoll erscheint.

In der am letzten Dienstag (30.7.) als erste Reaktion auf den Kurseinbruch infolge der Uralkali-Ankündigung verschickten Pressemitteilung heißt es:

Die in der Presse kolportierten Preise für Kalidüngemittel sind für uns nicht nachvollziehbar und entsprechen aus unserer Sicht in keiner Weise der aktuellen Angebots- und Nachfragesituation.
Die positiven mittel- und langfristigen Trends im Kalidüngemittelgeschäft haben nach wie vor Bestand.
Eine umfassende Bewertung der aktuellen Situation ist uns derzeit nicht möglich. Wir beobachten die weitere Entwicklung sehr genau.

Lader im Einsatz unter Tage Bildquelle: Pressefoto K+S AG
Lader im Einsatz unter Tage Bildquelle: Pressebild K+S
Damit ist eigentlich auch alles gesagt, was an gesicherten Fakten auf dem Tisch liegt. Denn welche Auswirkungen auf den Kali-Märkten wirklich zu sehen sein werden, ist auch nach einer Woche noch immer offen. Tatsächlich scheint bislang Uralkali nur ein lautes Getöse veranstaltet zu haben. Alle anderen Wettbewerber hüllen sich jedenfalls in interessantes Schweigen. Hinter den Kulissen dürfte es selbstverständlich rumoren. Die Kampfansage aus Russland dürfte v.a. seitens der Nordamerikaner nicht folgenlos bleiben. Zwar verfügen diese über ebenfalls günstigere Produktionskosten als K+S, aber an niedrigeren Preisen haben auch diese Unternehmen kein Interesse. Insofern dürfte es spannend sein, was in den kommenden Wochen passiert. K+S wird derweil weiter schweigen – die “Methode Merkel” lässt zwar Raum für Spekulationen – aber solange es nichts greifbares von K+S gibt, würden Aussagen des Managements sowieso in die eine oder andere Richtung interpretiert werden. Da kann man es auch gleich bleiben lassen. Warten wir also gespannt bis zum 13. August – vielleicht gibt es dann abseits der Halbjahreszahlen neues “Futter” in Sachen Kalipreiskrieg. Der Kurs dürfte bis dahin wohl endlich einen Boden gefunden haben.

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