Kassensturz: So kann jeder bis zu 10.000 Euro p.a. sparen

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Zu Beginn eines jeden Jahr machen viele Deutsche einen persönlichen Kassensturz, um einmal die eigenen Einnahmen und Ausgaben sich vor Augen zu führen. Eine neue Studie zeigt dabei, wieviel Geld dabei wenig zielgerichtet eingesetzt wird. So wirft etwa jeder Deutsche pro Tag fast 27 Euro zum Fenster raus – aufs Jahr summiert sich das.

Ein neues Jahr und vermeintlich viele gute Vorsätze – das geht vielen Menschen wohl so. Nicht selten ist einer dieser Vorsätze auch mit Geld verbunden, beispielsweise ein bisschen zu sparen oder einfach weniger Geld auszugeben. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es gar nicht einmal so viel Anstrengung, wie die Geldanlageplattform Weltsparen herausgefunden hat.

Nicht zu verachtendes Sparpotenzial im Alltag

Diese hat eine Studie durchgeführt, die veranschaulicht, wie viel Geld weit verbreitete und leicht vermeidbare Ausgaben im Alltag der Deutschen kosten. Ein Ergebnis ist unter anderem, dass hierzulande rund 1,12 Euro pro Stunde für vermeidbare Ausgaben verschwendet wird. Auf den ganzen Tag hochgerechnet kommt hierbei schon eine Summe von knapp 27 Euro heraus – was schon einem kleinen Einkauf entspricht. Rechnet man dies auf das gesamte Jahr hoch, lässt die Summe doch aufhorchen: Mehr als 9.800 Euro können eingespart werden.

„Das Sparpotenzial im Alltag ist immens. Mit ein paar Kniffen lassen sich schnell Tausende von Euros im Jahr sparen. Es lohnt sich im Alltag genau hinzuschauen und das eigene Verhalten sowie die damit verbundenen Ausgaben zu hinterfragen“, sagt Dr. Tamaz Georgadze, Mitgründer von Weltsparen. Unter anderem kann jeder Verbraucher (die jeweiligen Hochrechnungen der Geldverschwendung auf Bundesebene basieren laut Weltsparen auf der Zahl der Einwohner in Deutschland, die älter als 20 Jahre sind) mit fünf einfachen Vorsätzen im neuen Jahr Geld sparen.

Tarife und Gebühren prüfen

Es fängt damit an, dass Tarife und Gebühren geprüft werden sollten – gerade im Bereich Energie. Denn die vielzitierte Kundentreue lohnt sich bei Strom und Gas in der Regel nicht. Wer zu einem günstigeren Tarif wechselt, spart bei den Stromkosten rund 90 Euro pro Jahr. Das geht laut der Geldanlageplattform aus einer Rechnung auf Basis von Daten des Monitoringberichts 2020 der Bundesnetzagentur hervor. Bei Gas sind es sogar im Schnitt 240 Euro – und der Wechsel kann heutzutage einfach durchgeführt werden.

Heizen ist teuer geworden 2021. (Bild: Pixabay / ri)

Auch bei der Kommunikation kann jeder sparen. Stichwort Handytarif. Auch zu teure Handytarife mit nicht benötigtem Datenvolumen bieten großes Einsparpotenzial. Mit günstigeren Alternativen beispielsweise von Discounter-Marken lassen sich im Jahr durchschnittlich 492 Euro sparen.

Ebenso lohnt sich ein Blick auf das eigene Girokonto und die damit verbundenen Kontoführungsgebühren. Fast 79 Euro pro Jahr werden laut einer Recherche der Finanzplattform Biallo hierfür im Schnitt an Banken bezahlt.

Ungenutzte Verträge kündigen

Etwas aus der Komfortzone kommen, könnte beim nächsten Spar-Punkt für manchen Serien- und Film-Fan vielleicht etwas schwieriger werden: Die Ausgaben für verschiedene Streaming-Dienste. Für Netflix, Amazon & Co werden laut einer Berechnung des Dienstleisters Volders pro Jahr durchschnittlich mehr als 195 Euro ausgegeben. Den einen oder anderen Vertrag überprüfen dürfte auch hier Einsparpotenzial ergeben.

Auch wenn das neue Jahr mit weiteren Vorsätzen wie „ich mache mehr Sport“ verbunden sein könnte – ein schon länger ungenutzter Vertrag im Fitnessstudio ist (zu) teuer. Wenn der innere Schweinehund doch als Gewinner hervorgeht, sollte der Vertrag gekündigt werden. Im Schnitt zahl man laut Weltsparen 42,10 Euro im Monat und damit für eine unnötige Mitgliedschaft in Fitnessstudios jährlich mehr als 500 Euro – und dies vor dem Hintergrund, dass viele Menschen wegen Corona zuletzt auch immer mehr Sport zu Hause betrieben haben.

Die Zeit von fröhlichen Sportkursen im Fitnessstudio ist dank Corona für viele erst einmal vorbei. (Bild: McFit)

Sparpotenzial auch beim Essen

Potenzial zum Sparen gibt es auch jede Menge im Bereich des Essens. Mehr einzukaufen, als man verbrauchen kann, ist nicht nur ein verschwenderischer Umgang mit Rohstoffen, sondern er geht am Ende auch ins Geld. Laut Daten der Welthungerhilfe wirft statistisch gesehen jeder Deutsche im Jahr fast 55 kg Essen und damit mehr als 230 Euro im wahrsten Sinn in den Müll. Bewusstes Einkaufen aufgrund eines Wochenspeiseplan birgt also ein Einsparpotenzial.

Spannend ist auch diese Zahl, die Weltsparen als Sparmöglichkeit aufzeigt: Der durchschnittliche Deutsche schleppt bei einem angenommenen Preis von 50 Cent pro Liter jährlich Mineralwasser im Wert von mehr als 547 Euro nach Hause. Wer dagegen seinen Wasserdurst mit Wasser aus der Leitung stillt, kommt bei gleichem Verbrauch auf gerade mal 2,19 Euro und es würde sich unterm Strich eine Summe von mehr als 544 Euro einsparen.

Ein Essenstrend, der dabei hilft mehr Geld auf die hohe Kante zu legen, ist das sogenannte „Meal Prep”, das Vorkochen vom Mahlzeiten – zum Beispiel für die Mittagspause im Büro. Die Mühe lohnt sich! Im Schnitt kann so jeder mehr als 3.900 Euro sparen, wenn auf den täglichen Gang zum Business-Lunch verzichtet wird und an den 249 Arbeitstagen die eigenen Mahlzeiten mitgebracht werden. Weitere 500 Euro kommen hinzu, wenn der liebgewonnene „Coffee-to-go“ wegfällt. Hier würde weiteres Einsparpotenzial von fast 500 Euro liegen.

Das verbrauchsgenaue Einkaufen ist einer der Vorteile des Kochboxenanbieters Hellofresh. (Bildquelle: Pressefoto HelloFresh)

Nichtrauchen lohnt sich

Das Gleiche gilt für einen der Klassiker bei den Vorsätzen vieler Menschen für ein neues Jahr – das Thema Rauchen. Es würde sich lohnen, die Glimmstängel liegen zu lassen, denn bei einer halben Schachtel pro Tag geben Raucher über 1.300 Euro im Jahr aus.

Nicht unbedingt unter der Kategorie „Einsparpotenzial“ zu verbuchen – aber am Ende ist es doch Geld, das auf dem eigenen Konto landet – ist das für viele Menschen lästige Thema Steuererklärung. Das Einreichen lohnt sich, denn laut Statistischen Bundesamt liegt die Rückerstattung an Steuerpflichtige bei einer Summe von 1051 Euro.

Unterm Strich kommen mit allen Punkten am Ende ein mögliches Einsparpotenzial von fast 10.000 Euro zusammen – eine Summe, die viele Verbraucher für andere Dinge nutzen könnten: Der nächste Urlaub kommt bestimmt, oder man lässt das Ersparte mit Hilfe einer langfristigen Geldanlage weiter für den eigenen Vermögensaufbau arbeiten.

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