Die mE-Hot Stocks der Woche

Deutsche Post, Rheinmetall, Intel, Fresenius Medical Care, 3I Group im Fokus

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Post

Während die EZB noch einiges an Nachholbedarf in Sachen Leitzinserhöhungen hat und die jüngste Anhebung um 50 Basispunkte nicht die letzte sein wird, scheint sich die US-Notenbank Fed auf das Ende des sogenannten Leitzinserhöhungszyklus zuzubewegen. Die Fed hat das Erhöhungstempo wie erwartet weiter gesenkt. Zur Freude der Anleger, was insbesondere an der Nasdaq zeitweise für Jubelstürme sorgte. Leider kamen dann die Quartalsergebnisse der Technologieschwergewichte Apple, Amazon und Alphabet gar nicht gut an. Auch die „zu gut“ ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten sorgen derzeit für schlechte Stimmung.

Intel

Die Konjunkturschwäche und die gefallene Nachfrage auf dem PC-Markt haben Intel (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) zuletzt stark zu schaffen gemacht. Im Fokus standen auch die hohen Kosten, da der Chip-Konzern gerade kräftig investieren wollte, um den zwischenzeitlich erlittenen technologischen Rückstand auf einige Branchenkonkurrenten wie AMD aufzuholen.

Im vierten Quartal 2022 schrumpften die Erlöse um 32 Prozent auf 14,04 Mrd. US-Dollar. Damit wurden die Markterwartungen von 14,5 Mrd. US-Dollar enttäuscht. Es war der vierte Rückgang der Umsätze in einem Quartal in Folge. Zudem impliziert die Unternehmensprognose, dass das Umfeld für Intel noch eine Weile schwierig bleiben sollte.

Intel rechnet in Q1 mit einem Umsatz zwischen 10,5 bis 11,5 Mrd. US-Dollar und mit einem bereinigten Verlust je Aktie von 0,15 US-Dollar. Analysten hatten zuvor Werte von 13,93 Mrd. US-Dollar bzw. einen bereinigten Gewinn von 24 Cents erwartet. Auch deshalb wird weiter gespart. Für 2023 lautet das Sparziel 3 Mrd. US-Dollar, während es bis 2025 bei 8 bis 10 Mrd. US-Dollar liegt.

 

Fresenius Medical Care

Nachdem die Aktie der Fresenius-Dialyse-Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care (FMC) (WKN: 578580 / ISIN: DE0005785802) das Börsenjahr 2022 mit einem deutlichen Kursminus von 46,5 Prozent beendet hatte, ist inzwischen die Erholungsrallye angelaufen. Für das noch junge Jahr 2023 steht bereits ein ansehnliches Kursplus von rund 17 Prozent zu Buche.

Dabei hatte die Rallye bereits im Herbst des Vorjahres begonnen, nachdem bei knapp 26 Euro Ende Oktober ein Jahrestief ausgebildet worden war. Ein wichtiges Thema ist dabei die Normalisierung im Gesundheitssystem, nachdem COVID-19 dieses überall auf der Welt durcheinandergewirbelt hatte.

In Zeiten der Pandemie genossen andere Erkrankungen nicht immer den gleichen Stellenwert, während viele Patienten Arztbesuche oder Behandlungen wegen der Sorge vor Ansteckungen verschoben hatten. Auf der anderen Seite sind die Einsparungen im US-Gesundheitssystem etwas, was FMC auch weiterhin umtreiben sollte. Darüber hinaus hat die Übersterblichkeit während Corona dafür gesorgt, dass es potenziell weniger Dialysepatienten gibt.

3I Group

Angesichts der Marktturbulenzen des vergangenen Jahres und der teilweise deutlich zurückgekommenen Kurse ist es nicht schwierig, günstige Aktien zu finden. Die Frage ist eher, welche Titel in dem anhaltend schwierigen Umfeld bald wieder besser performen sollten.

Die Analysten bei der britischen Bank Barclays haben sich nun heimische Werte näher angesehen und dabei Titel identifiziert, die nicht nur günstig sind, sondern deutlich häufiger Eingang in Anlegerdepots finden sollten. Nach der turbulenten Phase mit Liz Truss als Premierministerin und dem sogenannten „mini-budget“ sei nun die fiskalische Glaubwürdigkeit in die britische Regierung zurückgekehrt.

Dies sei aus Sicht der Analysten positiv für britische Aktien insgesamt. Im speziellen Fall der Aktie der 3I Group (WKN: A0MU9Q / ISIN: GB00B1YW4409) sehen die Analysten aktuell ein Kurspotenzial von rund 27 Prozent. Und dies, nachdem der Anteilsschein der Infrastruktur-Investmentsgesellschaft allein seit Jahresanfang 2023 mehr als 20 Prozent an Wert zugelegt und den seit Herbst eingeschlagenen Erholungskurs fortgesetzt hat.

Deutsche Post

Die Inflation sowie die Wiedereröffnung nach Corona hatten dem E-Commerce-Boom einen Dämpfer versetzt. Dies sind auch für Paketzusteller wie die Deutsche Post (WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004) schlechte Nachrichten. Zumal die anhaltenden Rezessionssorgen dafür sorgen, dass tendenziell weniger Waren über den Globus verschickt werden.

Aspekte wie die mögliche Erholung der chinesischen Wirtschaft haben jedoch der im DAX gelisteten Aktie der Deutschen Post zu einer steilen Erholung verholfen. Allein seit Jahresbeginn 2023 liegt das Kursplus bei rund 20 Prozent. Allerdings bedeuten die jüngsten Quartalsergebnisse bei den US-Konkurrenten UPS und FedEx wenig Gutes für die Deutsche Post.

Dieser Ansicht ist man bei den Analysten bei Goldman Sachs. Demnach würden die Zahlen der Branchenkonkurrenten leicht negative Rückschlüsse in Bezug auf die Volumentrends zulassen. Optimistischer ist man da bei Bernstein. Analyst Alexander Irving sieht eine Normalisierung des europäischen Logistiksektors und anhaltend positive Effekte infolge des Abbaus von Lagerbeständen nach dem chinesischen Neujahrsfest.

Rheinmetall

In den vergangenen Wochen dominierten die Diskussionen um Lieferungen westlicher Panzer an die Ukraine die Nachrichtenlage. Letztlich wurde hierzulande die Entscheidung getroffen, den Leopard 2 zu liefern. Panzer sind jedoch nicht die einzigen Waffen, die an die Ukraine geliefert werden. Entsprechend beschäftigen sich auch Anleger mit Rüstungswerten. Zu den wichtigsten Playern gehört hierzulande Rheinmetall (WKN: 703000 / ISIN: DE0007030009).

Das Unternehmen ist unter anderem an der Produktion des Leopard 2 des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann beteiligt. Investitionen in Rüstungswerte bleiben immer eine Gewissensentscheidung für jeden einzelnen Anleger. Dass viele Investoren hierzulande jedoch kein Problem mit solchen Investments haben, zeigen die jüngsten Statistiken der Deutschen Börse.

Im Monat Januar war Rheinmetall mit 1,17 Mrd. Euro der umsatzstärkste MDAX-Wert auf der Handelsplattform Xetra und dürfte angesichts des nicht enden wollenden Krieges in der Ukraine oder der neuen Fokussierung auf Rüstungsausgaben in Europa weiterhin viel Anlegerinteresse generieren.