Newmont, Barrick & Co: Goldige Zeiten

Aktien von Goldminenbetreibern könnten von einem Goldpreisanstieg infolge der sich als besonders hartnäckig präsentierenden Inflation profitieren.

(Bildquelle: Pressefoto Barrick Gold)

Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine sowie der mit den damit einhergehenden Unsicherheiten erhöhte Goldpreis hatten im Frühjahr 2022 auch den Aktien von Goldminenunternehmen Auftrieb verliehen.

Danach flachte die Stimmung rund um Newmont (WKN: 853823 / ISIN: US6516391066) oder Barrick Gold (WKN: 870450 / ISIN: CA0679011084) jedoch wieder ab.

Nun, da die Unsicherheiten an den Märkten infolge der Bankenkrise zugenommen haben, ist auch das Anlegerinteresse am “sicheren Hafen” Gold wieder angestiegen. Damit stehen auch Newmont, Barrick & Co wieder verstärkt im Anlegerfokus.

Bankensektor in Aufruhr

Die Pleiten der Silicon Valley Bank (SVB), von Silvergate und der Zusammenbruch der Signature Bank haben neben den Problemen rund um die Credit Suisse für eine Vertrauenskrise am Bankenmarkt gesorgt. In einer Wochenendaktion wurde nun beschlossen, dass die UBS den in Schieflage geratenen heimischen Konkurrenten Credit Suisse übernehmen soll.

Doch damit ist die Unsicherheit im Bankensektor noch lange nicht vom Tisch. Entsprechend schauen sich Anleger nach sogenannten Sicherheitsinvestments um. Wenn es turbulent zugeht, gehört Gold zu den “Sicheren Häfen”. So ist es auch zu erklären, dass die Notierungen für das gelbe Edelmetall in den vergangenen Tagen deutlich zulegen konnten. Am Montag, den 20. März, wurde nun sogar zeitweise die Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze geknackt.

Höhere Kosten

Während die Entwicklung des Goldpreises zuletzt Goldminenbetreibern wie Barrick und Newmont gefallen haben dürfte, müssen die Branchenvertreter weiterhin mit hohen Kosten infolge der Inflation und weltweiten Problemen in den Lieferketten fertig werden. Newmont rechnet für 2023 mit “All-In Sustaining costs” von 1.150 bis 1.250 US-Dollar pro Feinunze.

Dabei handelt es sich um den Preis, den ein Goldförderer erzielen muss, damit er bei der Goldförderung keinen Verlust erleidet. Der kanadische Branchenkonkurrent Barrick setzt diese Grenze bei 1.170 bis 1.250 US-Dollar an. Sollten jedoch die Prognosen eines in Bezug auf den Goldmarkt besonders optimistischen Analysten eintreten, dürfte es überhaupt kein Problem sein, Gewinne zu erzielen.

Gewagte These?

Ole Hansen, Head of Commodity Strategy bei der Saxo Bank, sieht den Goldpreis im Jahr 2023 auf mindestens 3.000 US-Dollar je Feinunze ansteigen. Aus seiner Sicht dürfte der Goldpreis ganz besonders aus drei Richtungen Auftrieb erhalten. Hansen sagt, dass der geopolitische Hintergrund mit einer zunehmenden kriegswirtschaftlichen Mentalität der Eigenständigkeit und der Minimierung von Devisenreserven den Goldpreis beflügeln sollte.

Ein weiterer wichtiger Preistreiber sind aus Analystensicht die massiven Investitionen in neue nationale Sicherheitsprioritäten, einschließlich Energiequellen, die Energiewende und bessere Lieferketten. Außerdem sieht Hansen eine steigende globale Liquidität, da politische Entscheidungsträger versuchen würden gegen ein Debakel an den Schuldenmärkten sowie gegen die Rezession anzukämpfen.

Erwähnt wird in der Analyse auch die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft, nach der Abkehr der Pekinger Regierung von ihrer “Zero-COVID”-Politik. Eine wirtschaftliche Erholung könne die Rohstoffnachfrage ankurbeln und damit auch die Inflation.

Mein Fazit

Auch wenn die Vorhersage eines Goldpreises bei 3.000 US-Dollar je Feinunze sehr ambitioniert ist, muss das gelbe Edelmetall nicht diese schwindelerregenden Höhen erreichen, damit Aktien von Goldminenbetreibern wie Barrick und Newmont von steigenden Notierungen profitieren.

Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Goldsektor engagiert sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAY / ISIN: DE000DA0AAY4) auf den Best of Gold Miners Index anschauen. In diesem Index sind neben Newmont und Barrick noch weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Kinross Gold und Yamana Gold.