Seit der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen am 16. September nicht anzuheben, wächst in den USA die Sorge vor einer nahenden Wirtschaftsflaute. Jeder Indikator wird an der Wall Street auf die Waagschale gelegt.
Wann die Zinsen nun steigen oder nicht steigen werden, ist nicht das Problem. Was die Wall Street paralysiert ist dagegen die Diskussion, wann es soweit sein wird. In der Zwischenzeit wird jeder ach so unwichtige Wirtschaftsindikator auf die Waagschale der Daytrader gelegt - und das nicht nur in den USA - sondern global.
Die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins am 16. September nicht anzuheben, wird der Wirtschaft schaden. Mit den wachgerüttelten Animal Spirits entsteht der allgemeine Eindruck, dass das Wachstum in den USA gefährdet ist. Kurzum: Die angefachte Verunsicherung droht in Folge auch die Wirtschaft zu belasten.
Der Gebert-Börsenindikator liefert kontinuierlich gute Ergebnisse. Die heftigen Abwärtsbewegungen der Jahre 1998, 2001, 2002, 2008 und 2011 wurden mit rechtzeitigen Verkaufssignalen vermieden. Bis auf einen kleineren Rückschlag zu Beginn des Jahres 2002 und einem zu frühen Ausstieg im Mai 2006 erfasst der Indikator die Bewegungen an den Börsen nahezu mustergültig. Der Indikator schlägt den DAX um Längen. Und dies nicht nur seit Beginn der „Live-Phase“ im Jahr 1996, sondern auch im Backtesting bis zurück in die 1960er Jahre.
In aufgestauter Angst steckt viel Energie, wie wir in den letzten sieben Handelstagen sehen konnten. Die Wall Street blickt auf die rasanteste Rallye seit April, die längste Gewinnstrecke in über einem Jahr und den größten Turnaround in vier Jahren!
Wir wissen, dass eine US-Rezession durchschnittlich alle fünf Jahre auftritt und etwa ein Jahr dauert. In der jüngeren Vergangenheit hat sich der Abstand zwischen den Rezessionen etwas vergrößert. Der Beginn der letzten Rezession jährt sich im Dezember 2007 zum siebten Mal. Allein schon aus statistischen Gründen wäre innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre eine US-Rezession fällig.
Wir fahren immer intelligenter. Selbstfahrende Autos von Daimler, BMW, Google oder vielleicht sogar Apple drängen auf den Markt. Längst sind sie vorbei, die Zeiten des Ford Modell T. Aber geht es um die Geldanlage, befinden sich Privatanleger, wie auch viele andere Marktteilnehmer, in der Steinzeit.