Was bringt uns der September?

Traditionell ist der Börsenmonat September kein guter, doch Anleger sollten das eher als Chance begreifen.

(Bildquelle: unsplash / Sven Aeberhard)

Der September genießt den Ruf als außergewöhnlich schlechter Börsenmonat. Im DAX ist der September der mit Abstand schlechteste Monat. In den USA sieht es nicht anders aus. Dort hat seit 1928 der S&P 500 in den Septembermonaten durchschnittlich rund ein Prozent verloren. Kein anderer Monat weist eine negative Performance auf. Die Erklärungsansätze für den sogenannten „September-Effekt“ sind zahlreich.

Ein Ansatz ist laut Ulrich Stephan von der Deutschen Bank, dass Anleger ihre Aktien verkaufen, um die fälligen Studien- beziehungsweise Schulgebühren ihrer Kinder zahlen zu können. Andere Theorien vermuten hinter dem Effekt strategische Verkäufe von Aktien mit Verlusten, um Kapitalertragsteuer zu sparen. Wissenschaftliche Studien konnten bislang jedoch keine kausale Erklärung finden, so Stephan.

Vermutlich, weil einfach nichts dran ist. Einen Effekt durch das schöne Wetter, die teuren Sommerferien, die Börsenengagements kleiner werden lassen – all das wäre denkbar und ist vielleicht in Teilen auch mitentscheidend. Aber einen Faktor alleine gibt es nicht.

Insofern sollten Anleger sich nicht von derartigen statistischen Eigenarten verunsichern zu lassen und an ihrer langfristigen Anlagestrategie festzuhalten. Wenn es sich dabei um Baustein-Aktien handelt, dürften Sie sogar die Chance haben, günstig Aktien nachzukaufen

Das bringt die neue Börsenwoche (KW36-2023)

Nachdem in den USA die Arbeitsmarktdaten keine Impulse brachten, steht nun erst einmal eine verkürzte Handelswoche an. Am Montag wird es wegen des Labor Days keinen Börsenhandel geben. Richtige Highlights muss man dann schon suchen.

In Deutschland warten Anleger gespannt auf die Daten aus der Industrie am Donnerstag. Schließlich halten die Schwierigkeiten des produzierenden Gewerbes im Land an. Auf drei Rückgänge in den vergangenen vier Monaten dürfte für die Nettoproduktion im Juli ein vierter folgen. Die geringfügig angestiegene Transportaktivität (Mautzahlen) lässt laut Deka bestenfalls einen kleinen Anstieg der Industrieproduktion erwarten.

Der Rückgang der Anzahl der produzierten Automobile und der sehr schwache Industrie-Einkaufsmanagerindex sprechen laut den Volkswirten sogar für eine Schrumpfung. Die wöchentlichen Stromproduktionsdaten lassen ihrer Ansicht nach zudem eine rückläufige Energieerzeugung erwarten. Von der Bauproduktion könnte nach dem deutlichen Minus im Vormonat wieder ein leichtes Plus beigesteuert werden. Unterm Strich verbleibt ein Minus im Juli, so Deka. Der Konsens liegt bei -0,6 Prozent.

Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Der August war bereits kein guter Börsenmonat und der September dürfte der Historie folgend nicht besser werden. Dennoch war 2023 bisher ein sehr erfolgreiches Börsenjahr. Und nach dem Rückgang kommt der Anstieg. Wer also im Herbst von der Rallye profitieren möchte, muss sich frühzeitig engagieren.

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),