Gold hat sie nicht. Eine Immobilie auch nicht. Und eine Kryptowährung wie der Bitcoin sowieso nicht. Aber eine Anlage in Aktien beinhaltet sie oftmals: Eine Dividende. Für manche (junge) Anleger mag sie „old school“ sein, aber diese Auszahlung, die ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet, ist für viele erfahrene Investoren das Salz in der Suppe. Aus gutem Grund:
Dividenden sind für Aktionäre eine Form der Rendite auf ihr investiertes Kapital. Sie spiegeln oft die finanzielle Gesundheit und den Erfolg eines Unternehmens wider, da profitable Unternehmen in der Lage sind, regelmäßig Dividenden auszuzahlen. Allerdings ist die Dividendenzahlung keine Pflicht, und einige Unternehmen, besonders solche in Wachstumsbranchen, wählen oft, ihren Gewinn wieder in das Unternehmen zu investieren, anstatt eine Dividende auszuschütten.
Das vergangene Jahr wiederum war ein gutes für Dividenden-Fans. Laut dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index stiegen die weltweiten Dividenden 2023 auf einen Rekordwert von 1,66 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 5,0 Prozent auf bereinigter Basis entspricht. 86 Prozent der Unternehmen haben ihre Dividenden erhöht oder beibehalten. „2023 endete besonders erfreulich, denn dank der starken Entwicklung in Europa, Großbritannien und Japan stiegen die Dividenden im vierten Quartal um 7,2 Prozent“, heißt es bei Janus Henderson.
Haupttreiber des Dividendenwachstums
Erstaunlich: Es war der von vielen Anleger unbeliebte Bankensektor, der 2023 Rekordausschüttungen verzeichnete und zur Hälfte des weltweiten Dividendenwachstums beitrug. Das höhere Zinsumfeld ermöglichte es vielen Banken, ihre Margen zu erhöhen. Die Banken in den Schwellenländern trugen besonders stark zu diesem Anstieg bei, wenngleich sie in China nicht am Dividendenboom des Sektors beteiligt waren.
Die positive Auswirkung der höheren Bankendividenden wurde fast vollständig durch die Kürzungen im Bergbausektor eliminiert, dessen Gewinne parallel zu den niedrigeren Rohstoffpreisen gesunken sind. Abgesehen von diesen beiden Sektoren, deren Einfluss ungewöhnlich groß war, verzeichnete der Index ein solides Wachstum in ganz unterschiedlichen Branchen wie Automobil-, Versorgungs-, Software-, Nahrungsmittel- und Maschinenbauindustrie. Das wiederum kann ein Anleger als ein Zeichen ansehen, wie wichtig es ist, ein diversifiziertes Portfolio mit soliden Aktien zu haben. Sie wissen: Damit meinen wir als marktEINBLICKE-Redaktion unsere Baustein-Aktien.
Das bringt die neue Börsenwoche (KW12-2024)
Dienstag / Japan / Bank of Japan Zinsentscheid: Wagen die Notenbanker den historischen Schritt? Seit Februar 2007 hat sie nicht mehr die Leitzinsen angehoben und zumindest an den Kapitalmärkten wird über eine Anhebung um 10 Basispunkte spekuliert. Hiermit würde die seit Februar 2016 andauernde Phase eines negativen Leitzinsniveaus enden. Die Experten der Deka erachten den Zinsschritt im März als etwas zu früh, aber vollkommen ausschließen lässt er sich ihrer Ansicht nach nicht.
Mittwoch / USA / Fed Zinsentscheid: Die jüngsten US-Preisdaten für Januar und Februar waren unerwünscht hoch und stehen im Widerspruch zu der bislang avisierten Leitzinswende der Fed im Juni. Hier werden Signale erhofft, wie die Fed diese Daten bewertet. Ansonsten dürfte die Fed weder bei den makroökonomischen Projektionen noch an ihrem Statement größere Änderungen vornehmen.
Freitag / Deutschland / ifo-Index: Nach Ansicht der Deka sind es die Hoffnungen auf Besserungen, die das ifo Geschäftsklima stützen werden. Die Geschäftslage wird von den Unternehmen weiterhin als außerordentlich schlecht beschrieben werden, heißt es bei der Deka zum wichtigsten Konjunkturindex Deutschlands.
Alle anderen Daten der Woche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die Börsen laufen weiterhin und Sie als langfristiger Anleger können wohl mit dem eigenen Portfolio zufrieden sein. Das ist natürlich etwas runtergebrochen, aber letztlich auch eine gute Zusammenfassung der aktuellen Lage am Aktienmarkt. Wer dann auch noch das Thema Dividende auf dem Schirm hat, wird sich über die Ausschüttungs-Prognose von Janus Henderson für das Jahr 2024 freuen. Denn:
Die Experten gehen davon aus, „dass 2024 ein ähnliches bereinigtes Wachstum wie 2023 zu verzeichnen sein wird, auch wenn ein wahrscheinlicher Rückgang der einmaligen Sonderdividenden die Gesamtwachstumsrate verringert.“ Janus Henderson prognostiziert für 2024 Dividenden in Höhe von 1,72 Billionen US-Dollar, ein Plus von 3,9 Prozent auf Gesamtbasis und ein bereinigtes Wachstum von 5,0 Prozent. Sie wissen aber auch: Einfach blind Aktien kaufen und auf die Dividende hoffen, reicht nicht. Ein bisschen Recherchezeit für die eigene Rendite sollte man sich nehmen …
In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),
Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber
Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt