Wochenrückblick KW48: Neue Rekorde, Commerzbank, K+S und ThyssenKrupp im Blick

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse

Neue Woche, neue Rekorde. Auf diese kurze Formel lässt sich die vergangene Woche bringen. Überraschungen gab es keine. Wenngleich die unerwartete Renaissance der Commerzbank-Aktie (WKN CBK100) doch wie aus dem Nichts kam. Allerdings muss man hier sagen: Es fehlen die negativen Meldungen und es gibt viele Anleger, die bei der Aktie steigende Kurse sehen wollen. Von daher sind die Kursgewinne und das Erreichen der 11-Euro-Marke durchaus erklärbar. Allerdings hat sich eben fundamental nichts verändert. Von daher ist das Kursplus eher das Hoffen auf Besserung, denn eine tatsächliche Erholung. Ein ähnliches Phänomen ist derzeit bei K+S (WKN KSAG88) zu beobachten. Neben dem einsetzenden Winter und der Hoffnung auf hohen Salzverbrauch sorgt die Meldung, dass die Wiederinbetriebnahme der Kaliproduktion in Unterbreizbach in Kürze bevorsteht, für unverhoffte Kursgewinne. Doch auch hier hat sich nichts fundamental verändert – die internationale Kalikrise schwelt noch immer mit offenem Ausgang. Auf der anderen Seite der DAX-Liste war dagegen zuletzt die ThyssenKrupp-Aktie (WKN 750000) zu finden. Am Montag werden hier die jüngsten Zahlen veröffentlicht. Zudem erhoffen sich die Anleger mehr Auskünfte in Sachen US-Geschäft und die mögliche Kapitalerhöhung. Anscheinend sind auch bereits Leerverkäufer in hohem Maß engagiert, so dass es kommende Woche durchaus spannende Kursbewegungen bei ThyssenKrupp geben könnte. Das muss dann allerdings nicht zum Vorteil der Leerverkäufer sein. Inzwischen gibt es erste Informationen über das US-Geschäft und den Kapitalbedarf.

Der DAX und sein Chart

Der DAX setzte auch diese Woche seine Rekordjagd fort. Auch ohne Impulse der US-Börsen, die wegen Thanksgiving geschlossen blieben, schaffte der DAX ein neues Allzeithoch. Doch inzwischen muss man auch Rücksetzer einkalkulieren, wie wir in unserem wöchentlichen Ausblick DAX zeigen. Auch Sicht von Point & Figure bestehen inzwischen erhöhte Chancen auf einen Rücksetzer.

Einzeltitel aus Deutschland

Spannende Kurschancen ergeben dagegen derzeit beim Autobauer Daimler (WKN 710000). Mehr dazu aus Sicht von Point&Figure haben wir in unserem aktuellen Newsletter geschrieben. Wer die kostenfreie “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Eigentlich sah man sich beim Gesundheitskonzern Fresenius (WKN 578560) und dem Klinikbetreiber Rhön-Klinikum (WKN 704230) schon im sicheren Hafen. Doch nachdem jüngst Rhön-Klinikum-Aktionär B. Braun Melsungen mit Klage gegen die Herauslösung der Mehrzahl der Kliniken aus dem Rhön-Portfolio und dem Verkauf an die Fresenius-Tochter Helios drohte, folgt nun das Bundeskartellamt mit einem Hauptprüfverfahren. Mehr dazu hier.
Es ist gar nicht so lange her, dass die Rüstungssparte beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS (WKN 938914) dank einer konstanten Nachfrage vieler Regierungen, für gute Geschäfte sorgte. Doch da die Regierungen mittlerweile sparen müssen, bleiben auch viele Rüstungsaufträge aus. Nach der gescheiterten Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE bleibt Konzernchef Thomas Enders nur noch ein radikaler Umbau der kriselnden Sparte. Wie gut, dass die kommerzielle Luftfahrt boomt und sich die Tochter Airbus vor Aufträgen kaum retten kann. Wenn dann auch der Umbau der Rüstungssparte wie erhofft gelingt, sollte die EADS-Aktie ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen.
Nachdem der Bahn- und Verkehrstechnikkonzern Vossloh (WKN 766710) zur Wochenmitte mit der spektaklären Änderung beim Großaktionär für Schlagzeilen sorgte, folgten am Donnerstag gute Nachrichten in Form eines Großauftrags. Der Aktie dürfte dies die notwendigte Absicherung nach unten bringen.
Am gestrigen„Black Friday“ begann in den USA die Weihnachts-Einkaufssaison. Dabei dürften auch in diesem Jahr viele Produkte aus dem Hause Apple (WKN 865985) unter dem Weihnachtsbaum zu finden sein. Nur gut, dass das Apfelunternehmen rechtzeitig seine Produktpalette erneuert hat. Ebenfalls profitieren dürfte der Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor (WKN 927200).

Internationale Einzelwerte

Österreichs größter Baukonzern STRABAG (WKN A0M23V) musste im dritten Quartal zwar leichte Rückgänge beim Betriebsergebnis und der Bauleistung im Vorjahresvergleich hinnehmen, trotzdem sollen die Jahresziele erreicht werden. Mit einer allmählich einsetzenden Besserung in vielen Märkten, sollte die STRABAG-Aktie nach der Rückkehr in den österreichischen Leitindex ATX ebenfalls ihre Erholung fortsetzen. Mehr dazu hier.
Wieder interessant geworden ist der österreichische Maschinenbauer Andritz (WKN 632305) dar. Näheres beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Bei den Herstellern von 3D Druckern träumt man einen gemeinsamen Traum. Eines Tages soll ein Gerät, das ähnlich wie ein „Replikator“ aus der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise funktioniert, so selbstverständlich wie ein herkömmlicher Drucker auf Schreibtischen stehen. Wenn man sich die Kursrallye der verschiedenen Aktien aus diesem Bereich in diesem Jahr anschaut, scheinen viele Investoren einen ähnlichen Traum zu haben. Daneben wollen sie natürlich an einem der möglichen großen Trends des 21. Jahrhunderts kräftig mitverdienen. Allerdings geriet die Erfolgsgeschichte von Unternehmen wie Stratasys oder 3D Systems (WKN 888346) zuletzt ein wenig ins Stocken. Mehr dazu hier.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen nehmen die Veröffentlichungen immer mehr ab. So berichten u.a. Krispy Kreme, ThysssenKrupp (Montag); United Natural Foods (Dienstag); Korn/Ferry (Mittwoch); Cooper Cos., Dollar General, Kroger, Smithfield Foods (Donnerstag); Big Lots, Scotiabank (Freitag) über das abgelaufene Quartal.

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (November)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (November)
16:00 Uhr: USA; ISM-Index verarbeitendes Gewerbe (November)
16:00 Uhr: USA; Bauausgaben (Oktober)

Dienstag
10:00 Uhr: EU; Erzeugerpreise (Oktober)

Mittwoch
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienste (November)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienste (November)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (November)
11:00 Uhr: EU; Einzelhandelsumsatz (Oktober)
11:00 Uhr: EU; BIP (3. Quartal)
14:15 Uhr: USA; ADP-Arbeitsmarktbericht (November)
14:30 Uhr: USA; Handelsbilanzsaldo (Oktober)
16:00 Uhr: USA; ISM-Gesamtindex nicht-verarbeitendes Gewerbe (November)
16:00 Uhr: USA; Neubauverkäufe (Oktober)
20:00 Uhr: USA; Beige Book der Fed

Donnerstag
13:45 Uhr: EU; EZB Zinsentscheid
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
14:30 Uhr: USA; BIP (3. Quartal)
14:30 Uhr: USA; Auftragseingang Industrie (Oktober)

Freitag
12:00 Uhr: D; Auftragseingang Industrie (Oktober)
14:30 Uhr: USA; Arbeitsmarktbericht (November)
14:30 Uhr: USA; Persönliche Einnahmen (Oktober)
14:30 Uhr: USA; Private Konsumausgaben (Oktober)
15:55 Uhr: USA; Verbrauchervertrauen Uni Michigan (Dezember)
21:00 Uhr: USA; Verbaucherkredite (Oktober)

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse