Fußball-EM bietet Sponsoren großes Ertragspotential

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Noch in dieser Woche startet die Fußball-Europameisterschaft 2021, welche erstmalig nicht nur in einem Gastgeberland ausgetragen wird, sondern in elf verschiedenen europäischen Ländern. Neben dem sportlichen Wettbewerb auf dem Platz liefern sich auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike einen Kampf um die Marktmacht, denn die populären Merchandising-Artikel verhalfen bereits in der Vergangenheit den Ausrüstern zu Rekordumsätzen. Insgesamt bietet ein solches Sportevent ein enormes Marketing-Potenzial, weswegen allen voran die Sponsoren Gewinner eines solchen Turniers sind.

Ausrüster sind die Gewinner der Europameisterschaft

Nach der pandemiebedingten Absage im vergangenen Jahr 2020 ist es bald soweit und die Fußball Europameisterschaft startet am 11. Juni. Fortan kämpfen die 24 Nationalmannschaften bis zum 11. Juli um den Einzug ins Finale, um dort Nachfolger des Titelverteidigers Portugal zu werden. Zum ersten Mal in der Geschichte wird eine Europameisterschaft dezentral ausgetragen, also nicht nur in einem Gastgeberland, sondern in insgesamt elf verschiedenen Ländern.

Neben dem sportlichen Wettbewerb ist ein solches Großturnier auch eine gigantische Marketingplattform, wovon allen voran die Ausrüster bzw. Sponsoren der Nationalmannschaften profitieren können. Gerade erstere erleben traditionsgemäß während eines solchen Turniers ein stark florierendes Geschäft, denn Trikots und andere Fanartikel sind in diesen vier Wochen gefragter denn je.

Daher dürften auch in diesem Jahr der deutsche Sportartikelhersteller Adidas (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) und dessen Hauptkonkurrent Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031) Profiteure des Turniers werden. Mit neun Nationen, darunter Länder wie Weltmeister Frankreich, England oder Titelverteidiger Portugal, rüstet der US-amerikanische Sportartikelhersteller Nike die meisten Mannschaften aus.

Großer Marktanteil bei Adidas

Beim Konkurrenten Adidas sind es acht Nationen, wie beispielweise die deutsche Nationalmannschaft oder Spanien. Mit 17 der 24 teilnehmenden Teams sind sie die beiden Hauptausrüster der Europameisterschaft. Andere Sportartikelhersteller wie beispielsweise Puma, der nur vier Länder ausstattet, haben vergleichsweise geringe Marktanteile.

Wie sehr diese von der medialen Präsenz und dem Interesse am Event profitieren, zeigen die vergangenen Turniere. So konnte Adidas während der letzten Europameisterschaft im Jahr 2016 alleine 1,3 Mio. DFB-Trikots verkaufen. Auch vier Jahre zuvor im EM-Jahr 2012 waren es über eine Million verkaufter Trikots der Deutschen Nationalmannschaft. Im Fußball-Bereich erreichte Adidas im Jahr 2016 einem Rekordumsatz von EUR 2,5 Mrd., was sich vor allem auf die Europameisterschaft und die populären Merchandising-Artikel zurückführen lässt.

Sponsoren wollen vom „Schaufenster“-Europameisterschaft profitieren

Neben den Ausrüstern dürften auch die Sponsoren der jeweiligen Nationalmannschaften massiv von dieser „Schaufenster“-Europameisterschaft profitieren. Sponsoren der Deutschen Nationalmannschaft sind unter anderem – neben dem Trikot-Ausstatter Adidas -die Deutsche Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125), Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) und die Deutsche Telekom (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508). Gerade letzterer gelang es, sich die begehrten TV-Rechte einiger Spiele zu sichern und so wird neben der ARD und dem ZDF das Telekom-Angebot Magenta-TV erstmals bei einem großen Turnier Spiele übertragen.

Das Bonner Telekommunikationsunternehmen hatte sich bereits im Oktober 2019 die kompletten Medienrechte für die EM 2024 in Deutschland von der Europäischen Fußball-Union UEFA gesichert. Später teilte die Telekom in einem umfangreichen Vertragswerk diese Rechte mit der ARD und dem ZDF und erhielt im Gegenzug Sendelizenzen für alle Begegnungen der EM in diesem und der WM im kommenden Jahr.

Volkswagen löste Mercedes-Benz ab

Wie begehrt die Sponsoring-Plattform Deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist, zeigt Volkswagen. Denn 2017 gelang es den Wolfsburgern, den bisherigen Automobilpartner und Sponsor Mercedes-Benz nach 45 Jahren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) abzulösen. Mercedes-Benz hatte bislang mit rund EUR 8 Mio. pro Jahr das DFB-Team unterstützt und wurde schlussendlich von Volkswagen ersetzt, die seither als Hauptsponsor mehr als EUR 25 Mio. pro Jahr zahlen.

Neben dem DFB-Team ist Volkswagen auch offizieller Mobilitätspartner der UEFA und wird daher während der gesamten Europameisterschaft präsenter Werbepartner sein. Volkswagen will durch das kostspielige Fußball-Sponsoring den Absatz der E-Autos weiter ankurbeln. Es zeigt sich, dass es neben dem sportlichen Wettbewerb auch abseits des Platzes einen enormer Wettbewerb um die begehrten Sponsoring-Partnerschaften gibt.

Beliebte Sponsoring-Plattform Fußball

Neben den zahlreichen Sponsoren der Mannschaft gibt es ebenso die Hauptsponsoren des Turniers wie FedEx (WKN: 912029 / ISIN: US31428X1063), Heineken (WKN: A0CA0G / ISIN: NL0000009165) und auch hier wieder Volkswagen. Das amerikanische Logistikunternehmen FedEx hatte bereits im April 2019 einen Vierjahresvertrag mit der UEFA unterzeichnet – daher tritt FedEx als offizieller Logistikpartner bei der EM 2020 in Erscheinung. Durch die erstmalige Austragung in elf Länder wird die Logistik eine große Herausforderung.

Ebenso tritt auch die niederländische Brauerei Heineken während der EM vermehrt in Erscheinung, und dies nicht nur wegen des wachsenden Bierkonsums in dieser Zeit, sondern auch als offizieller Sponsor des Turniers. Heineken ist bereits seit über 25 Jahren als UEFA Partner im prestigeträchtigsten Clubwettbewerb, der Champions League, bekannt.

Partnerschaft erweitert

Nun wurde diese Partnerschaft erweitert und so sponsert Heineken auch erstmals eine EM. Der Vertrag für die UEFA EURO 2020 umfasst neben exklusiven Schankrechten für Stadien, Fanzonen und „Fan Villages“ während des Turniers auch LED-Werbebanden-Präsenz, digitale Rechte, die Präsentation des Manns des Spiels, Rechte im Zusammenhang mit der öffentlichen Übertragung von Spielen sowie die Ausgabe von Gratis-Eintrittskarten.

Wie groß die Reichweite eines solchen Events ist, zeigen die vergangenen Europameisterschaften, denn so erreichte die EM 2016 in Frankreich alleine in Deutschland 59,79 Mio. Personen – so viele Zuschauer wie nie zuvor. Neben den Zuschauern in den Stadien fasziniert ein solches Turnier mehrere Millionen Menschen an den Geräten zuhause – so hatten die vergangenen Europameisterschaften Marktanteile von bis zu 50 Prozent …

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