Die US-Wahl, die Aktienmärkte und die langfristigen Optionen

Bildquelle: markteinblicke.de

Neben der seit Monaten andauernden Zinserhöhungsdebatte seitens der US-Notenbank Fed ist wohl die US-Wahl das zweitwichtigste Ereignis aus Anlegersicht in diesem Jahr. Doch welche Auswirkungen sind wirklich daraus zu erwarten? Egal ob Trump oder Clinton gewinnt, als Präsident/in kann man auch in den USA nicht schalten und walten wie man möchte.

Vielleicht werden in einer kurzfristigen Reaktion die Wahl Clintons positiv und die Trumps negativ gesehen werden, aber das dürfte sich recht schnell wieder egalisieren. Einfach weil die Rahmenbedingungen entscheidend sind. Neben den Mehrheitsverhältnissen im Kongress müssen auch stets die Lobbygruppen berücksichtigt werden. Ohne diese Gruppierungen geht in Washington wenig. Also wird es auf Kompromisse herauslaufen. Die zum Teil sehr harsche Rhetorik aus dem Wahlkampf dürfte nicht Einzug in die Politik finden.

Soweit so gut könnte man sagen? Was die Weltpolitik angeht gilt das sicherlich. Aber in Europa gibt es ja noch jede Menge kleinerer Problemfelder. Angefangen in Italien, wo Ende des Jahres eine Volksabstimmung über eine von Ministerpräsident Renzi angeschobene Verfassungsreform stattfindet. Geplant ist eine Beschneidung der Befugnisse des Parlaments bzw. eine breitere Machtposition für die Regierung. Für den Fall einer Ablehnung hat Renzi seinen Rücktritt angekündigt, was potenziell sogar zu Neuwahlen führen könnte.

Was Neuwahlen in diesen Tagen bedeuten können, hat sich zum Beispiel in Spanien gezeigt, wo noch immer keine neue Regierung im Amt ist und nun eventuell noch einmal gewählt werden muss. Von Europakritischen Stimmen wollen wir einmal überhaupt nicht reden, da diese eine Wahl in eine echt Krise ummünzen würden. Allerdings muss man auch feststellen, dass die EU in ihrer derzeitigen Lage geradezu auf einen solchen „Tropfen“ wartet, der das Fass zum überlaufen bringt und endlich große Reformen ermöglicht.

Doch bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen. Als Anleger sind das vordergründig keine tollen Aussichten, denn Zinsen sind auf lange Zeit erst einmal nicht mehr erhältlich. Aber ein Grund zur Sorge ist es auch nicht, wie Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel, in seinem aktuellen Marktkommentar resümiert: „Wer sein Kapital langfristig real, also nach Inflation, erhalten möchte, kommt an Anlagen in Sachwerten, z.B. Aktien, nicht vorbei. Die Aktienmärkte werden jedoch weiterhin heftigen Schwankungen unterliegen, weshalb entsprechende Positionen im Depot mit einer Risikoabsicherung versehen und aktiv gemanagt werden sollten.“ Über die Risikoabsicherung lässt sich streiten, denn diese hängt auch sehr von den Depottitel ab. Ansonsten führt an Aktien auch aus unserer Sicht kein Weg vorbei.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre markteinblicke.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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