Die mE-Hot Stocks der Woche

Lufthansa, Tesla, Bayer, Rheinmetall und Salesforce im Fokus

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa

„Higher for Longer“. Wenn es um die Leitzinsen der US-Notenbank Fed geht, müssen sich Anleger nun deutlich stärker mit dieser Losung befassen. Die Inflation scheint sich als hartnäckiger zu erweisen als gedacht. Dies haben zuletzt einige Daten wie die Preiskomponente bei ISM-Index gezeigt. Auch hierzulande bleiben die Teuerungsraten hoch. Trotzdem schien der deutsche Leitindex DAX zum Ende der vergangenen Woche noch einmal Anlauf zu nehmen. So ganz wollen sich Anleger offenbar noch nicht von der Jahresanfangsrallye verabschieden. Zumal nun die 16.000-Punkte-Marke winkt.

Lufthansa

Die Lufthansa-Aktie (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) befindet sich weiterhin auf Erholungskurs, nachdem die Notierungen in Zeiten der Corona-Krise stark gelitten hatten. Befeuert wird die Erholung durch die anhaltend starke Reisenachfrage und hohe Ticketpreise. Auf dieses Weise schafft es die Lufthansa die hohen Kosten abzufedern. 2022 hat die Lufthansa die Zahl der Passagiere mehr als verdoppelt.

Die Adjusted EBIT-Marge wurde auf 4,6 Prozent verbessert, nach -9,9 Prozent im Vorjahr. Zudem sieht sich das Management auf einen guten Weg, das mittelfristige Ziel zu erreichen und die Marge bis 2024 auf mindestens 8 Prozent zu steigern. Allerdings werden am Markt auch einige Frage aufgeworfen, insbesondere angesichts der erreichten Bewertung. Beispielsweise von Bernstein-Analyst Alexander Irving.

Er hat das Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 6,00 auf 7,50 Euro angehoben, aber die „Underperform“-Einstufung aufgrund der Bewertung bestätigt. Wenn man aber bedenkt, wo der ehemalige DAX-Wert vor Jahren stand, ist noch einiges an Erholungspotenzial vorhanden.

Tesla

Der Investorentag bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) sollte die ganz große Nummer werden. Schließlich präsentierte Konzernchef Elon Musk den „Master Plan Part 3“. Außerdem skizierte er, wie er sich den Weg zu einer „vollständig nachhaltigen Erde im Überfluss“ vorstellt. Nur leider schienen Anleger die Message nicht ganz verstanden zu haben.

Sie straften die Tesla-Aktie nach der Veranstaltung ab. Grund dafür war das Fehlen genauer Angaben zu einem neuen massenmarkttauglichen Elektroautomodell. Darauf hatten Marktteilnehmer im Vorfeld der Veranstaltung gehofft. Es ging vielmehr um Kostensenkungen sowie die großen Ziele für Tesla und den Planeten selbst.

Tesla will weiterhin ab 2030 mit 20 Millionen jährlich produzierten Elektrofahrzeugen dazu beitragen. Trotz dieser großen Ziele gibt es aber auch kurzfristige Herausforderungen, mit denen sich Musk & Co herumschlagen müssen. Dazu gehören beispielsweise die Preissenkungen. Laut Jennifer Liang, Analystin bei KGI Securities, werden diese die Dynamik des Tesla-Aktienkurses kurzfristig beeinträchtigen.

Bayer

Im Geschäftsjahr 2022 hatten die hohen Nahrungsmittelpreise das Bayer-Agrargeschäft angekurbelt und dem DAX-Konzern deutliche Ergebniszuwächse beschert. In der Sparte Crop Science wurde ein Rekordumsatz verbucht.

Während der Konzernumsatz währungs- und portfoliobereinigt um 8,7 Prozent auf 50,7 Mrd. Euro zulegte, kletterte das bereinigte EBITDA um 20,9 Prozent auf 13,5 Mrd. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr backen die Leverkusener jedoch kleinere Brötchen. Laut Unternehmensprognose wird mit einem Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes auf 51 bis 52 Mrd. Euro gerechnet, das EBITDA vor Sondereinflüssen und das bereinigte Ergebnis je Aktie sollen bei anhaltend hoher Inflation jedoch unter dem Vorjahresniveau ins Ziel kommen.

Beim EBITDA werden 12,5 bis 13 Mrd. Euro veranschlagt und beim bereinigten Ergebnis je Aktie ein Wert von 7,20 bis 7,40 Euro. Erfreulich ist wiederum der Umstand, dass Bayer (WKN: BAY001 / ISIN: DE000BAY0017) nach zwei Jahren mit einer konstanten Dividende von 2,00 Euro diese nun um 20 Prozent auf 2,40 Euro anheben möchte.

Rheinmetall

Als es darum ging die Aktie des Industriegase-Spezialisten Linde im DAX zu ersetzen hatte Rheinmetall (WKN: 703000 / ISIN: DE0007030009) noch das Nachsehen. Stattdessen rückte die Commerzbank nach. Nun schafft es der Rüstungskonzern doch noch in die erste deutsche Börsenliga. Ab 20. März ist es so weit. Dafür wird der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC) den DAX verlassen.

Damit findet eine Börsengeschichte ihren vorläufigen Höhepunkt, die mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges an Dynamik gewonnen hatte. Plötzlich waren Rüstungswerte auch am Aktienmarkt stark gefragt. Zu den wichtigsten Playern in diesem Bereich gehört hierzulande Rheinmetall.

Das Unternehmen ist unter anderem an der Produktion des Leopard 2 des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann beteiligt. Im Börsenjahr 2022 bescherte das größer gewordene Anlegerinteresse an Rüstungswerten der Rheinmetall-Aktie ein Kursplus von 124 Prozent. Für weiterhin positive Kursaussichten sorgen unter anderem die steigenden Ausgaben für Verteidigung in vielen Teilen der Welt.

Salesforce

Jahrelang hatte man sich bei vielen großen US-Technologiewerten scheinbar kaum um Gewinne geschert. Das Wachstum stand im Mittelpunkt. In diesem Jahr ist offenbar alles anderes. Wir erinnern uns zurück, als der Chef der von Meta Platforms, Mark Zuckerberg, für die Facebook-Muttergesellschaft das „Jahr der Effizienz“ ausgerufen hatte.

Andere Tech-Riesen wie Amazon oder die Google-Mutter Alphabet taten es Meta gleich und zeigten Anleger, wie sehr sie doch nun auf bessere Margen achten. Teil davon sind auch die umfangreichen Entlassungen in der Tech-Branche. Diese sind auch bei Salesforce (WKN: A0B87V / ISIN: US79466L3024) zu beobachten. Der SAP-Konkurrent hatte Anleger mit seinen Margenaussichten nun geradezu begeistert.

Nach Jahren der milliardenschweren Übernahmen freuen sich Anleger vor allem darüber, dass der Konzern nun in Sachen Firmenübernahmen kürzertreten möchte. Dafür spricht die Auflösung des internen M&A-Komitees im Vorstand. Mit großer Freude wurde auch das 20 Mrd. US-Dollar schwere Aktienrückkaufprogramm aufgenommen.