Die deutschen Medien bereiten derzeit dem größten Börsengang des Jahres ihre Art von Shitstorm. Sicher ist der Börsengang von Facebook kein Erfolg im dem Sinne, dass die Erstzeichner ordentliche Kursgewinne, oder zumindest stabile Kurse verbuchen konnten. Aber aus Sicht des Unternehmens und der Altaktionäre und vor allem aus Sicht der Emissionsbanken dürfte dennoch ein klares Daumen hoch zu sehen sein.
Über den Börsengang des Gapelstaplerherstellers KION (WKN KGX888) haben ich ja detailiert geschrieben. Nun wurde nach Ende der Zeichnungsfrist der Ausgabepreis auf das untere Ende der Spanne von 24 bis 30 Euro festgelegt.
Facebook ist seit Wochen das Themen für Börsenfans und auch in der Finanz-Blogosphäre laufen so langsam die Drähte heiß. Da passt es ins Bild, dass das Handelsblatt zusammen mit zwei Blogger-Kollegen das Instrument des Crowdguessing, der sogenannte Schwarmschätzung, bemüht. Meine Erwartung an den Schlusskurs liegt bei 46,35 US-Dollar. Davor sind sicher auch höhere Kurse möglich, denn das Interesse ist weltweit doch deutlich größer, so dass auch Anleger dann noch zugreifen werden.
Nun befindet sich also der erste große Börsengang in Deutschland in diesem Jahr auf der Zielgeraden. Vor kurzem gab der Versicherungskonzern Talanx (WKN TLX100) den Platzierungspreis mit 18,30 Euro bekannt. Damit liegt der Ausgabepreis in der unteren Hälfte der Preisspanne von 17,30 Euro bis 20,30 Euro. Laut Konzernangaben war das Angebot mehrfach überzeichnet. Morgen nun startet die Aktie von Talanx an der Börse. Man darf gespannt sein, ob die Aktionäre einen Zeichnungsgewinn einstreichen können oder nicht. Aufgrund des niedrigen Ausgabepreises scheint aber zumindest ein kleiner Zeichnungsgewinn möglich.
Es hätte so schön werden können: Der IPO-Sommer 2013. Doch es kam anders. Erst der holprige Börsenstart des Gabelstaplerherstellers KION (WKN KGX888) und nun die Verschiebung des Börsengangs von Deutsche Annington (WKN A1ML7J). Zuvor hatte ja bereits der Wissenschaftsverlag Springer Science einen Rückzieher gemacht und sich in die Arme eines anderen Finanzinvestors geflüchtet. Vielleicht liegt es aber nicht nur am Börsenklima, sondern auch den angebotenen Aktien…
Der Immobilienkonzern Deutsche Annington (WKN A1ML7J) hat den den Emissionspreis für die angebotenen Aktien auf 16,50 Euro je Aktie festgesetzt. Der Preis liegt damit am unteren Ende der im zweiten Anlauf gesenkten Preisspanne von 16,50 bis 17,00 Euro. Die neuen und bestehenden Aktien wurden institutionellen Anlegern im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahren angeboten, wobei das Angebot zum Ausgabepreis offenbar deutlich überzeichnet war. Wie die Börse darauf reagiert sehen wir am Donnerstag, dann werden die Papiere erstmalig in Frankfurt gehandelt.