Dieser Tage Aktionär bei Deutschlands großen Energieversorgern zu sein, macht nur bedingt Spaß. Denn neben der allgemein sehr angespannten Börsenlage sind es in dieser Branche auch fundamentale und politische Aspekte, die einem den Blick ins Depot vermiesen könnten - den Blick auf den Chart dann sowieso. Die proklamierte deutsche Energiewende frisst nämlich augenscheinlich den Gewinn der Versorger auf. Jüngstes und zugleich auch sehr eindrucksvolles Beispiel ist E.ON.
Der Energieversorger E.ON muss sich nach dem beschleunigten Atomausstieg der Bundesregierung noch schneller als zunächst gedacht auf die Energiewende einstellen. Dazu sollen ein rigoroses Sparprogramm, aber auch die Investitionen in Grüne Technologien wie die Windkraft beitragen. Nachdem die Bundesregierung aber nicht nur den Atomausstieg beschleunigt hat, sondern auch allmählich die Förderungen für die Konkurrenz aus der Solarindustrie zurückfährt, wurde E.ON somit wohl ein wenig mehr Zeit verschafft, sich auf eine veränderte Situation einzustellen.
Nachdem sich der Star-Investor Warren Buffett dazu entschlossen hatte, in die kriselnde Solarbranche zu investieren, konnte die Aktie des deutschen Solarmodulherstellers Solarworld einen beeindruckenden Jahresstart hinlegen. Trotz Buffetts Engagement und der Aussicht darauf, dass die Europäische Union im Mai oder Juni Strafzölle auf chinesische Importe von Solarmodulen erheben könnte, dürfte es dennoch wohl zu früh sein, einen generellen Wendepunkt zum Guten in der Solarindustrie auszurufen. Zu sehr wiegen die generellen Probleme der Branche, die zu hohen Verlusten und vielen Pleiten bei den einstigen Vorzeigeunternehmen geführt haben.
Zwar musste der Hamburger Windturbinenhersteller Nordex (WKN A0D655) im abgelaufenen Geschäftsjahr operativ ein dickes Minus verzeichnen, allerdings zeigten sich die Anleger am Montag von den Umsatzaussichten für das laufende Geschäftsjahr geradezu begeistert. Mit einem Kurssprung von mehr als 10 Prozent konnte das Papier mit deutlichem Abstand am Montagnachmittag an die Spitze des TecDAX vorstoßen. Und das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Die Energiewende sorgt bei den heimischen Versorgern E.ON (WKN ENAG99) und RWE (WKN 703712) ja bekanntermaßen für große Probleme. Dass die Probleme aber auch auf unsere Nachbarn durchschlagen, hätte dort wohl kaum jemand gedacht. Der österreichische Branchenprimus Verbund (WKN 877738) hat sich jedenfalls anlässlich eines Analystentags in London entsprechend geäußert.
Wasser ist für uns Menschen lebensnotwendig, dennoch wird es an vielen Stellen aufgrund veralteter Leitungs- oder Förderungssysteme verschwendet. Gerade hier könnte eine große Investmentchance liegen. Weil Wasser immer knapper wird und somit die Methoden, mit denen es gewonnen und aufbereitet wird, effizienter werden müssen. Selbst in den so genannten entwickelten Volkswirtschaften Europas und USA herrscht enormer Nachhol- und Investitionsbedarf im Wassersektor und damit auch attraktive Anlagemöglichkeiten
Es gab schon bessere Zeiten für Windenergiespezialisten. Angesichts der Energiewende nehmen die Diskussionen um neue Stromtrassen für Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee und um immer mehr Windräder auf windigen Berggipfeln zu. Doch offenbar scheint bei Nordex (WKN A0D655) der Knoten geplatzt. Für 2012 wurde ein Rekord-Auftragseingang gemeldet. Zudem geht man die Strukturanpassungen in den USA und in China zielsicher an. Nachdem die Aktie in den letzten Tagen ohne Nachrichten den Sprung von 3 Euro in Richtung 4 Euro-Marke getätigt hat, kamen nun die entsprechend positiven Meldungen. Doch der Kurssprung dürfte nicht alles gewesen sein. Die Nordex-Aktie könnte zur Aufholjagd ansetzen.
Die zurückliegende Woche war von einer gewissen Unsicherheit geprägt. Zahlreiche Aktienbarometer aus Europa und den USA gaben im Wochenvergleich nach. Deutsche Nebenwerte konnten hingegen zulegen. Überdurchschnittlich stark präsentierten sich zudem Aktienindizes aus Asien und Sektoren wie die Erneuerbaren Energien. Nebenwerte aus der Eurozone starten die Aufholjagd.
Gute Nachrichten für Anleger des Hamburger Windturbinenherstellers Nordex (WKN A0D655). Nachdem in den letzten Monaten, getrieben durch gute Quartalszahlen und neue Großaufträge, die Marke von 5 und dann sogar zeitweise 6 Euro genommen werden konnte, eröffnen immer weitere Großaufträge neue Kursmöglichkeiten jenseits davon.