Märkte am Donnerstag: DAX verringert Verluste

Aussagen von Powell bringen Märkte durcheinander | DAX unter 16.000er-Marke

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Er machte mal wieder den Spielverderber: Amerikas Notenbankchef Jerome Powell. Bei einer Anhörung im US-Kongress gab Powell Signale für weitere Zinserhöhungen. Es sei noch „ein langer Weg“, bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht werde, erklärte der Fed-Chef.

Aussagen von Powell drücken zunächst die Kurse an der Wall Street

Fed-Chef Powell sieht weitere Zinssenkungen auf den Markt zukommen. (Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve)

Powells Aussage vor dem Repräsentantenhaus wich aber eigentlich kein bisschen von der Botschaft ab, die er letzte Woche auf der Pressekonferenz verkündet hatte.

Seine Hauptaussage (“fast alle FOMC-Teilnehmer erwarten, dass es angemessen sein wird, die Zinssätze noch etwas weiter anzuheben”) wurde derweil um 14.00 Uhr MESZ vom Präsidenten der Atlanta Fed, Bostic, untergraben. Dieser warnte davor, dass weitere Zinserhöhungen die Wirtschaft “unnötig belasten” könnten.

Die Aussagen von Powell sorgten am Ende des Handelstages an der Wall Street für deutliche Abschläge – vor allem im Tech-Bereich. Auch am Donnerstag notierten die US-Märkte zunächst schwächer, konnten sich aber im Handelsverlauf fangen. S&P 500 und NASDAQ100 drehten sogar knapp ins Plus.

DAX schließt unter 16.000er-Marke

Die schwachen US-Vorgaben belasteten den DAX. Auch die Leitzinsentscheidung der Bank of England gefällt Börsianern wenig. Deutschlands Leitindex verlor am Donnerstag 0,2 Prozent und schloss unter der 16.000er-Marke bei 15.988 Zählern.

Laut der Helaba ist die Abschwächung im DAX noch „als Korrektur zu werten und solange er sich oberhalb der Unterstützungen im Bereich 15.600/700 halten kann, bleibt der Ausblick konstruktiv.“

Zu den schwächsten Werten gehörten heute Daimler Truck, Mercedes-Benz und Fresenius, während Sartorius zusammen mit Covestro und Adidas die Gewinnerliste anführten.

Sartorius profitierte heute von einer Kaufempfehlung seitens der Berenberg Bank. Zwar wurde das Kursziel auf 390 Euro gesenkt, damit bleibt aber immer noch ein Kurspotenzial von fast 30 Prozent beim aktuellen Kurs. Die Herabsetzung basiert auf der jüngsten Nachricht von Sartorius, das bisherige Jahresziel nicht erreichen zu können.

Heute abseits der Börse – jede Menge Fed-Reden und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

In den USA richtete sich heute der Blick nicht nur auf zahlreiche Redebeiträge von Fed-Vertretern, sondern vor allem auch auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese geben frühe Hinweise darauf, ob sich die Beschäftigungsdynamik im laufenden Monat abkühlt oder weiterhin hoch bleibt. Dabei fiel die Zahl der Erstanträge mit 264.000 in der Vorwoche überraschend hoch aus. Die große Eintrübung am Arbeitsmarkt ist aber noch nicht zu sehen.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse