Wohin geht die Reise 2024?

Blickt man auf das Anlegerjahr 2023 zurück, so stehen vor allem zwei Outperformance-Themen im Fokus - bleibt dieses Bild auch 2024 erhalten?

(Bildquelle: unsplash / mostafa meraji)

Blickt man auf das Anlegerjahr 2023 zurück, so stehen vor allem zwei Outperformance-Themen im Fokus: die der so genannten „glorreichen Sieben“ der US-Mega-Cap-Technologiewerte sowie des japanischen Aktienmarkts. Auf der anderen Seite waren die enttäuschenden Marktentwicklungen v.a. in China zu sehen. Bleibt dieses Bild auch 2024 erhalten? Und welche Themen stehen noch auf der Agenda?

Die „glorreichen Sieben“

Die Frage ob die Aktien von Apple, Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft, NVIDIA und Tesla auch 2024 die Märkte übertrumpfen beschäftigt derzeit viele Anleger. Geht es nach Phil Haworth, Head of Equities bei Aegon Asset Management, scheinen die Chancen für eine anhaltende Vormachtstellung der Mega-Caps schlecht zu stehen. Doch ausgemacht scheint das für ihn derzeit nicht zu sein.

Zwar übertrafen sie mit einem Anteil von 29 Prozent an der Marktkapitalisierung des S&P500 den 40-Jahres-Höchststand aus der Zeit vor dem Börsencrash um ganze 5 Prozentpunkte. Nur wenige hatten damit gerechnet, dass diese Aktien in einem Jahr steigender langfristiger Realrenditen und eines überraschend robusten BIP-Wachstums ihre billigeren, kleineren und zyklischeren Pendants übertreffen würden. Haworth glaubt aber, dass die „glorreichen Sieben“ weiterhin gut abschneiden werden, vor allem Nvidia und Microsoft, die die Entwicklung der KI vorantreiben. Gleichzeitig erwartet er, dass 2024 eine größere Bandbreite des Marktes zu erwarten ist.

KI ist das Thema des Jahres. (Bildquelle: unsplash / Jonathan Kemper)

Auch Ritu Vohora, Investmentspezialistin Kapitalmärkte bei T. Rowe Price, erwartet, dass trotz der hohen Bewertung der „glorreichen Sieben“ diese durch die hohe Eigenkapitalrendite dieser Unternehmen (33 Prozent gegenüber 18 Prozent für den S&P 500) einigermaßen gerechtfertigt sein dürfte. Sie geht davon aus, dass 2024 das Gewinnwachstum ein entscheidender Faktor sein wird, der über Gewinner und Verlierer entscheidet und dass viele Unternehmen von KI-Anwendungen im Technologiebereich, in breiteren Sektoren und komplexen Unternehmen mit der Fähigkeit zur Produktivitätssteigerung profitieren werden. Die Gewinner werden ihrer Ansicht nach wahrscheinlich diejenigen Unternehmen sein, welch die Kern-Technologie entwickeln, um die nächste Innovationsrunde zu ermöglichen, und die einen überzeugenden Weg zur Monetarisierung haben.

Das Land der aufgehenden (Aktien-)Sonne

Japan war 2023 die Überraschung. Die Chancen stehen nicht so schlecht, dass sich das 2024 fortsetzt, denn makroökonomische Umfeld ist günstig, da die Zinsen niedrig sind. Zudem ist die Inflation nicht so besorgniserregend wie in anderen Industrieländern. Die jüngste Abschwächung des Yen sorgt dafür, dass die Offshore-Gewinne noch größer sind. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 14 bedeutet, dass der Markt nicht teuer ist und deutet darauf hin, dass kaum Unternehmensumstrukturierungen eingepreist sind, weißt etwa Phil Haworth hin.

Japans Aktienmarkt war 2023 die Überraschung. (Bildquelle: unsplash / Sorasak)s

Womit wir bei China wären. Ohne eine Lösung für die Immobilienproblematik, eine direktere Förderung des Konsums und eine Erhöhung der Steuerausgaben wird seiner Ansicht nach die chinesische Konjunkturbelebung im Jahr 2024 wahrscheinlich allmählich und holprig bleiben, meint Haworth.

Das marktEINBLICKE Fazit

Der Blick auf die Weltklimakonferenz COP28 verdeutlicht dann auch schon den Fahrplan für 2024. Die Dringlichkeit zum Handeln wurde einmal mehr deutlich, weshalb etwa E-Autos noch weiter fokussiert werden dürften. Auch erneuerbare Energien stehen im Blickpunkt der globalen Anstrengungen und damit auch der Anleger. Schließlich rückt auch die CO2-Vermeidung in allen Industriebereichen noch mehr in den Fokus.

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber

Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt