Gute Nachrichten für Aktien

Der DAX ist laut Marktexperten derzeit fair bewertet. Daran dürfte sich auch in der nächsten Woche nichts ändern, wenn in den USA zwei wichtige Veröffentlichungen an Konjunkturdaten anstehen.

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Die vergangene Börsenwoche war mit wenigen Highlights versehen. Es war auch gut so – irgendwann müssen auch die engagiertesten Anleger mal eine Pause einlegen. Wäre nicht der Freitag gewesen, das Wochenergebnis hätte sich sogar faste sehen lassen können. Leider hat der Wochenschluss einmal mehr aufgezeigt, dass die Geldpolitik der Notenbanken im Fokus steht und nicht so recht Ruhe auf das Parkett kommen will. Unterm Strich war es eine durchwachsene Woche mit einem leichten Minus für den DAX im Vergleich zur Vorwoche.

DAX bleibt in Konsolidierungszone

Charttechnisch bleibt der deutsche Leitindex erst einmal in seiner Konsolidierungszone, der bisherige Gewinn seit Jahresanfang beläuft sich immer noch auf gut zehn Prozent. Insgesamt sollten Anleger aber entspannt bleiben. „Zwar ist die Nachrichtenlage weiterhin durchwachsen. Insgesamt zeigt sich in den großen Industrieländern, dass die Konjunkturdaten zunehmend positiv überraschen, während die Inflationsdaten immer weniger die Erwartungen übertreffen. Für Aktien ist dies eine gute Nachricht“, analysiert die Helaba zum Wochenende, ergänzt aber zugleich auch – was auch andere Marktexperten in den Raum werfen:

„Mit Blick auf die ausgesprochen positive Performance von DAX und EURO STOXX 50 fragt sich allerdings mancher Marktteilnehmer, ob inzwischen nicht schon wieder zu viel Positives vorweggenommen wurde. Selbst unsere noch vor wenigen Monaten sehr optimistisch wirkenden Prognosen wurden inzwischen übertroffen.“ Die Helaba bleibt aber derzeit bei ihrer Prognose für DAX zum Jahresende: 16.000 Punkte.

„Raum für eine Bewertungsexpansion“

Das wäre vom aktuellen Indexstand nicht mehr allzuviel Luft nach oben. Der DAX sei derzeit fair bewertet, so die Helaba. „Auf Basis der wichtigsten Kennziffern (unter anderem KGV und Kurs- Buchwert-Verhältnis) bewegt er sich in der Mitte des langfristigen Normalbandes. Der obere Rand verläuft derzeit bei etwas mehr als 17.000 Punkten. Bei einer weiteren Verbesserung der Wachstumsperspektiven besteht somit noch Raum für eine Bewertungsexpansion.“

Auf der anderen Seite ist anzumerken, dass die Konjunkturstimmung zuletzt gedreht hat. „Die Erwartungskomponenten der Frühindikatoren sind zum wiederholten Male gestiegen. Wir befinden uns allerdings erst am Beginn einer konjunkturellen Erholung. Trotz oder gerade wegen der dynamischen Kurserholung bleiben Anleger eher zurückhaltend“, heißt es bei der Helaba weiter.

Warum eigentlich? Für Langfrist-Anleger sind viele Aktien nach wie vor in Europa noch günstig bewertet und laden zu einem Engagement ein. Der US-Starbörsianer Warren Buffett sagte einmal bekanntlich, dass er Aktien am liebsten für immer hält. Ein Beispiel dafür sind für uns Luxus-Aktien.

Das bringt die neue Börsenwoche (KW07-2023)

An den Börsen werden vor allem zwei Daten in der kommenden Woche im Fokus stehen. Am Dienstag die US-Verbraucherpreise. Die Inflationsrate der US-Verbraucherpreise dürfte im Januar zum siebten Mal in Folge gesunken sein, so die Prognose der Deka. „Der Wegfall von ungünstigen Basiseffekten, insbesondere im Bereich Energie, dürfte hierzu vor allem beigetragen haben. Lässt man Lebensmittel und Energie außen vor, dann dürfte der vierte Rückgang gemeldet werden.“

Die sogenannte Kernrate werde oftmals in die Bereiche Mieten und den verbleibenden Rest unterteillt, erklären die Experten weiter. „Die Jahresrate der Kerninflation wurde in den vergangenen Monaten vor allem von Mietpreisen oben gehalten. Zeitverzögert wird sich hier allerdings die schwächere Entwicklung der Immobilienpreise niederschlagen. Die Frage ist hierbei nicht ob, sondern wann“, so die Deka in ihrem Wochenausblick.

Zur Wochenmitte stehen in den USA zudem noch die vielbeachteten Einzelhandelsumsätze an. Sie dürften laut der Deka im Januar überaus kräftig gegenüber dem Vormonat angestiegen sein. „Eine Erklärung hierfür ist, dass sich das Kaufverhalten der privaten Haushalte zur Weihnachtszeit mit der Corona-Krise verändert hat. So wird nun weniger für Weihnachten gekauft als früher. Die Saisonfaktoren können diese Änderungen nicht hinreichend berücksichtigen.“ Die Folge sei, dass die Umsatzzahlen für November und Dezember nach unten verzerrt seien und die anschließend stattfindende Normaliserung im Januar einen übertriebenen Anstieg beinhalte. „Diese Verzerrungen deuten auch bereits vorliegende zeitnahe Konsumindikatoren an. Hinzu kommt, dass die Entwicklung am Arbeitsmarkt überaus kräftig war, sodass die privaten Haushahlte den finanziellen Spielraum für eine deutliche Konsumausweitung besitzen“, so die Deka.

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse),

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt