Wochenrückblick KW 25: Wirecard schockt den Finanzplatz Deutschland

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Der DAX hielt sich lange Zeit stabil über der Marke von 12.000 Punkten. Im Zuge des Hexensabbats am Freitag konnte der Leitindex sogar in den Bereich der 12.400er-Marke heranrücken. Bestimmendes Thema ist der Bilanzskandal rund um Wirecard. Nach dem Kurssturz am Donnerstag und Freitag sowie dem Rücktritt von CEO Markus Braun richtet sich der Blick nun auf die Finanzierungslage des Konzerns. Der Schaden für den Finanzplatz Deutschland ist immens. Ein Bilanzskandal bei einem DAX-Titel, noch dazu in dem so wichtigen Technologiesegement belastet die Reputation des Standorts. Auch das Signal für Privatanleger ist angesichts der zahnlosen Finanzaufsicht BaFin, die bereits seit einiger Zeit ermittelt wenig vertrauenserweckend. Die kommenden Tage werden spannend. Das gilt auch für die Lufthansa, wo die Hauptversammlung über den Staatseinstieg entscheiden muss.

Deutschland

Die Frage der Fragen im drohenden Bilanzskandal von Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) lautet: Ist das verschwundene Geld tatsächlich nur „verschwunden“ und wird wieder gefunden oder war es einfach nie da? Die Antwort darauf entscheidet, ob der Aktienstandort Deutschland eine großen Bilanz- und Anlegerskandal hat, oder nicht. Auf jeden Fall sieht er jetzt schon eines: Die erschreckende Selbst-Demontage eines DAX-Konzerns. Mehr dazu hier.

Die Aktie der Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) konnte seit Mitte Mai kräftig zulegen. Doch nun besteht die Gefahr eines erneuten Kurseinbruchs, denn es ist möglich, dass der ausgehandelte Rettungsplan doch noch scheitert. Der Münchener Unternehmer Heinz Hermann Thiele will nämlich den Rettungsplan für die in Schieflage geratene Kranich-Airline mit dem Einstieg des Staates nachverhandeln. Mehr dazu hier.

Die Aktie von Zalando (WKN: ZAL111 / ISIN: DE000ZAL1111) gehört am Donnerstagmorgen mit einem Kursgewinn von zeitweise über 5 Prozent zu den Top-Performern im MDAX. Nach der schlechten Nachricht über den Aktienverkauf von Großinvestor Kinnevik gab es nämlich jetzt wieder gute News. Mehr dazu hier.

Die Deutsche Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) will das bisherige Kostensenkungsprogramm konsequent fortsetzen. Im Fokus steht dabei jetzt auch das ausländische Privatkundengeschäft. Laut dem DAX-Konzern wird das Geschäft mit vermögenden Kunden in Italien, Spanien, Belgien und Indien mit der Vermögensverwaltung zusammengeführt und in einer neuen Einheit verschmolzen. Laut dem „Handelsblatt“ rechnet das Geldhaus mit Einsparungen von 100 Mio. Euro. Mehr dazu hier.

International

Die Aktie von Facebook (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) verzeichnete in den vergangenen Monaten eine sensationelle Aufhol-Rallye. Die Chancen stehen gut, dass in Kürze neue Allzeithochs markiert werden, denn die Geschäfte laufen für die Social-Media-Plattform blendend, und jetzt steigt der US-Konzern mit WhatsApp Pay auch noch in einen weiteren milliardenschweren Markt ein. Mehr dazu hier.

Der US-Einzelhandelskonzern Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) setzt die bisherige Wachstumsstrategie konsequent fort. Der Handelskonzern will seinen Marktplatz für Drittanbieter-Produkte durch die Kooperation mit dem kanadischen E-Commerce-Anbieter Shopify ausbauen. Mehr dazu hier.

Nachdem die Aktie von American Express (WKN: 850226 / ISIN: US0258161092) Mitte März auf rund 63 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit November 2016 gefallen, startete eine neue Aufhol-Rallye. Die Chancen für weitere Zugewinne sind gut, denn der US-Kreditkartenanbieter konnte am Wochenende mit positiven Neuigkeiten aufwarten. American Express darf als erster nicht-chinesischer Anbieter in der Volksrepublik Bankkartenzahlungen in lokaler Währung abwickeln. Mehr dazu hier.

Die Carnival Corporation (WKN: 120100 / ISIN: PA1436583006) wurde durch die Coronavirus-Pandemie hart getroffen, wie die jüngsten Geschäftszahlen belegen. Der Blick ist jetzt nach vorne gerichtet. Wann ist eine normale Kreuzfahrt wieder möglich und welche Preise lassen sich dann erzielen? Mehr dazu hier.

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